Der typische Porschefahrer…

… ist ein wohlhabender, nicht mehr ganz junger Herr, richtig?
Ich nähere mich dem immer mehr an.
Nein, ich hatte diese Woche keine Geschlechtsumwandlung.
Ich fühle mich alt.

Mittwoch hatte ich Mühe, mein Auto nicht gegen die Leitplanke zu setzen, als im Radio gesagt wurde, Jim Kerr würde jetzt 65.
Was?! Das kann doch nicht sein!
Einer der Helden meiner Jugend im Rentenalter?

Damals, 1985, „Don´t you“.
Was haben wir dazu getanzt…

Ich bin folglich auch nicht mehr taufrisch.
Das hat am Donnerstag dann auch der Arzt bestätigt.
Um mein rechtes Fußgelenk ist ein Dauerverband, OP schwierig, ich schlucke Magenschutz und danach Schmerzmittel.

Aber in Wirklichkeit humple ich nicht zur Garage.
In Wirklichkeit bin ich cool und rebellisch, wie John im Breakfast-Club, wenn der zu „Don´t you“, ganz am Ende des Films über den Rasen läuft und seine Faust in die Luft streckt.
Wer sich an die Szene erinnert ist vermutlich so alt wie ich.

Jetzt sind wir im Porschefahrer-Alter, aber in Wirklichkeit…

Der Justizminister, der Zahnarzt und der Porsche

Mann!
Hoch lebe das überstrapazierte Vorurteil.
Warum ereifere ich mich?
Unser Justizminister sucht momentan nach Wegen, Steuersünder angemessen zu bestrafen.

Da sind wir durchaus einer Meinung.
Aber dann kommt der Stereotypen-Schwall.
Die RP zitiert den NRW-Justizminister Kutschaty am heutigen Tag wie folgt:
„Wenn der Zahnarzt sechs Monate seinen Porsche stehen lassen muss, trifft ihn das viel mehr als eine Geldstrafe“.

Wenn das Zitat korrekt ist, möchte ich als NRW-Bürgerin dem Justizminister folgende Zeilen schreiben.
Wird er wohl nie lesen, ich bin auch in dieser Hinsicht kein VIP, aber was raus muss, muss raus:

Werter Herr Kutscharty!
Sind Zahnärzte tatsächlich unter den Porscheeignern überrepräsentiert?
Was fahren Zahnärztinnen?
Hinterziehen männliche Zahnärzte überdurchschnittlich öfter Steuern als andere Berufsgruppen?
Würde ein porschefahrender Angestellter besser mit einer Geldstrafe belegt, oder auch mit einem Fahrverbot?

Hatten Sie eigentlich Statistik im Studium an der RUB?
Sie sind Jurist. Wie sieht es eigentlich mit Steuerhinterziehung in den eigenen Reihen aus?
Warum sprechen sie nicht von porschefahrenden Juristen, die rot wählen und Steuern hinterziehen?
Oder gibt es die in ihrem Weltbild nicht?

Was ist mit Steuerhinterzieherinnen?
Und Porschefahrerinnen?
Wie steht es mit anderen Vergehen, die momentan mit Geldstrafen geahndet werden?
Diebstahl oder Beleidigung. Auch Porsche weg für den Dentisten?

Haben Sie Probleme mit Sozialneid?
So schlecht bezahlen wir porschefahrenden Steuerzahler Sie doch gar nicht.
Und ja, einen wahren Kern hat die Überlegung.
Vorausgesetzt das Fahrverbot läge im Sommerhalbjahr, wäre es tatsächlich eine fiese Strafe…

 

Der Tag, an dem ich meinen ersten Porsche abgeholt habe

Gestern vor einem Jahr war es endlich so weit.
Über zwanzig Tage lagen zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrags und dem Abholtag.
Seine Kofferraumhaube wurde wegen Steinschlag-Macken (eine Pest beim Porsche!!) neu lackiert, zwischenzeitlich hatten wir Schneeglätte und ich war einige Tage in London.

Die Zeit erschien mir un-end-lich lang!
Ich vertrieb sie mir im PFF, wo „Frau“ plus „Carrera“ offenbar die Phantasien der Porschefahrergemeinde ordentlich zum Brodeln brachte.
Dann endlich, endlich kam der Tag der Abholung.

Mein Freund Marius war so nett, den Fahrdienst zum PZ zu übernehmen.
Ich hatte die Nacht superschlecht geschlafen.
Im PZ gab es an dem Tag Frühstück für die Kunden und ich bekam meinen wunderschönen, glänzend aufbereiteten Traumwagen.

Meine erste Fahrt ging gleich von Dortmund an den Nürburgring.
So richtig konnte ich sie nicht genießen, die Nerven lagen einfach zu blank.
Am Brünnchen war ich mit dem Dr. (damals noch ein Bekannter) zur VLN verabredet.
Natürlich hatte ich mich zur Porscheabholung schick gemacht.

So stakste ich in knallpinkem Mantel und unpassendem Schuhwerk durch den Eifelwald.
Ein Gutes hatte mein Aufzug, der Dr. hatte nicht die geringsten Schwierigkeiten, mich in der Menge der vernünftig gekleideten Männer auszumachen…

Als ich dann durch meinen kleinen Ort fuhr, dauerte es nicht länger, als man braucht, um die Haupstraße den Berg zu meinem Haus hoch zu fahren, da hatten den Carrera und mich schon zehn Einwohner (und damit mehr als 1% der Gesamtbevölkerung) neugierig angestarrt.
Es ist der einzige Porsche im Ort.

Die ersten großartigen Fahrten kamen später, als ich mich etwas an ihn und seinen Schub gewöhnt hatte, aber sein Reiz hält an, er ist eine absolute Sexbombe und hat die schönsten Kurven der Welt.
Hach!

Kennenlerntag

Heute vor einem Jahr war Ostern.
Und der Dr. und ich haben uns zum ersten Mal getroffen.
Wir hatten ca. eine Woche lang hin und her gemailt, festgestellt, dass wir beide nur 15 Minuten voneinander entfernt wohnen und beide Porschefans sind.

Er hatte den Vorschlag gemacht, mal einen Kaffee zusammen trinken zu gehen.
Das haben wir dann getan.
Vorher war ich noch auf einem Osterbrunch bei den Wuppertaler Jungs und alle waren aufgeregt wegen meines „Date mit dem Porschefahrer“.

Dabei war es gar kein Date.
Und die kommenden acht Wochen waren wir auch reine Porschekumpels.
(Jaaaa, wir waren nicht besonders schnell, als es darum ging, zu merken, dass wir uns verliebt haben, da halfen auch die schnellen Sportwagen nicht.)
Irgendwie fand ich es immer schade, wenn unsere Treffen zuende gingen, und habe mich dabei ertappt, dass ich ihn am liebsten am nächsten Abend schon wieder gesehen hätte…

Zum Kennenlerntag habe ich ein super SLS-Modell bekommen.
SLS
Das Prachtstück steht jetzt vor meinem Flügeltürer-Poster von Ute und Markus im Arbeitszimmer.

Ich habe ihm einen Wechselsack geschenkt.
Nein, das hat nichts mit Testikelschrumpfung zu tun, so etwas brauchen Fotografen.
Und eine Butterbrotsdose für den Nachtdienst.
Natürlich mit Auto drauf….

Vor einem Jahr sind wir nach dem Treffen noch getrennt nach hause gefahren.
Er im geschlossenen Boxster, ich in der C-Klasse, den Elfer hatte ich zwar schon gekauft, aber noch nicht abgeholt.
Heute war es warm und sonnig, und wir sind zusammen nach hause gefahren.
Im offenen Boxster.

Aggressionsquelle Porsche

In Düsseldorf ist gestern eine Dame verurteilt worden, die aus Wut über die angenommene Untreue ihres Partners zweimal gegen dessen Porsche gefahren ist.
Dafür hat sie sich einen Opel (würg…) geliehen und am Porsche einen Schaden von 3000 Euro verursacht.
Der Opel wurde dabei laut RP völlig zerstört.
Soviel zur Qualität der Automarken….

Die Dame war bereits vorbestraft, weil sie schon mal eine andere Dame verprügelt hatte.
Mit solchen Damen muss man sich doch nicht einlassen, lieber Porschefahrer aus Düsseldorf!

Aber auch in unserer Straße löst des Dr. und mein Fuhrpark weiterhin Aggressionen aus.
Als er müde vom Nachtdienst kam, wurde er von einem zeternden Nachbarn empfangen.
Ohne, dass er ihn irgendwo behindert hätte, wollte der Nachbar, dass er lieber woanders parkt.

Einen Tag später parkt das Auto einer Nachbarin mal wieder carportblockierend vor meiner Garage.
Ein anderer Nachbar parkt seit Wochen ein Auto, das nicht bewegt wird vor meinem Haus, damit sich meine Wege zwischen meinem Auto und Haus verlängern.

Seit die Nachbarschaft mitbekommen hat, dass wir jeweils 2 Autos fahren (Offenbar die erste Zündstufe für den Sozailneid.) und noch dazu jeweils einen Porsche (Das ist dann zuviel für die Nerven der Nachbarn!) haben sie Probleme mit Nickeligkeit.

Im Gegensatz zur Lebensgefährtin kann man sich die Nachbarn leider nicht aussuchen.
Damit meine herzensguten Straßengefährten heute mal wieder nen schlechten Tag haben, werde ich heute den Porsche aus der Garage holen und auf dem Weg zur Arbeit ordenltich Krach machen.

 

 

 

Ginster lebt, Andreas Bippes…

Gestern Abend haben der Dr. und ich schallend gelacht.
Fast alle Suchbegriffe, durch die jemand auf meine Seite kommt, sind verschlüsselt.
Ab und zu wird nur noch einer angezeigt, gestern: „Andreas Bippes“
Bei der Vorstellung, Herr Bippes könnte erfahren, dass ihn jemand googelt und dann auf meiner Seite landet, hatten wir viel Spaß, er würde vermutlich vor Wut in die Tastatur beißen…

Wer ihn nicht kennt: er ist der Betreiber des PFF, einer Interentseite für Porschefahrer.
Da war ich auch mal, bis er mich mich rausgeworfen hat.
Wegen Ketzerei oder so…
Mein Nick dort war Ginster 70.

Meine Erfahrungen mit ihm kann man hier nachlesen…
Das hat mich zu dieser Geschichte inspiriert:

Seltsame Dinge geschehen.
Es verschwinden immer wieder Porschefahrer.
Zuletzt traf es eine Porschefahrerin.
Ein halbes Jahr lang war sie fröhlich aktiv in der Porsche-Szene,
dann war sie wie vom Erdboden verschwunden.

Was passiert mit diesen Menschen?
Fahren sie mit ihren Sportwagen in den Graben?
Leben sie jetzt in Übersee?
Haben sie ihren Porsche verkauft?
Nein.

Zum Glück geht es ihnen gut, und sie fahren ihre Porsches noch genauso begeistert wie immer.
Sie dürfen nur nicht mehr mitspielen, auf dem virtuellen Internet-Porschefahrer-Spielplatz.
Eine von diesen Ausgestoßenen ist Ginster70.
Und Ginster ist gar nicht wirklich verschwunden.

Irgendwo sitzt allerdings ein Mensch mit komischen Haaren, der sich nichts mehr wünscht, als das.
Und in seinem kleinen Königreich spielt er dann:
„Ein Ufo ist gekommen und hat die böse Frau einfach mitgenommen“

Aber Ginster lebt! 🙂

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Probefahrt im Carrera Cab

Nach der Arbeit sind mein Kunde und ich aufgebrochen, ins PZ Erfurt.
Herr Thiel, der Geschäftsführer, nahm uns in Empfang und begrüßte uns freundlich.
Wegen meiner noch immer nicht vorhandenen Winterreifen sprach ich mit einem seiner Mitarbeiter, der mir sehr interessante, und bisher von keinem anderen Berater erwähnte Infos zum Thema RDK gab.

Unser Fahrzeug für die Probefahrt war ein wunderschönes 997er Cab.
Macadamiametallic mit sandbeigen Sitzen.
Leider hatten wir jahreszeitlich bedingt kein Wetter zum offen Fahren aber das Fahrzeug ist ein Traum.

Normalerweise sitze ich im 11er ja nie auf dem Beifahrersitz, aber selbst das macht Spaß.
Der Schub, der fette Sound…
auch mein Kunde begann begeisterte Geräusche zu machen, als beim ersten Gasgeben der Carrera seine Stimme erhob und losschoß.

Die Straßen waren zur Rushhour leider voll und viel zu schnell waren wir wieder zurück beim Porschezentrum.
Ich habe noch eine Reihe von Fotos für meinen Kunden von ihm und dem Traumwagen gemacht und sein schelmisch-verliebstes Grinsen, wie er aus dem Fenster auf der Fahrerseite guckt, spricht Bände…

Hooked!
Hahaha. Jeder Porschefahrer kennt das.

Was mir sehr gut gefallen hat, war das PZ.
Kein Zirkus, bis wir die Porbefahrt machen konnten, zugewandte, kompetente, unaufdringliche Beratung.
Unpretentiös charmant. Da könnte sich das eine oder andere Porschezentrum ruhig eine Scheibe von abschneiden!

Und bei einem „ersten Mal“ dabei zu sein, ist einfach klasse! 🙂

Jeden Tag eine gute Tat – das Überraschungspaket für Erwachsene

Friseur
Beim Friseur.
Studium der Fachpresse.
Ich lese automotorsport (Warum muss das klein geschrieben werden??)
Mein Verkäufer im PZ hatte erwähnt, dass der Macan weggeht, wie geschnitten Brot.

Ich kann das beim besten Willen nicht verstehen!
Ich finde den Grill grauenhaft, der sieht nach mißratenem Asia-Design aus.
Mit den Porschefahrern, die auf solche Autos stehen, verbindet mich rein gar nichts.
Schande!
Aber ich mag ja ohnehin keine SUV…

Nach den Haaren widme ich mich den guten Taten.
Der Dr. musste am Samstag arbeiten und ich war Krankenhaus-Strohwitwe.
Also bin ich zu den Jungs gefahren, wir waren auf einer Charity-Veranstaltung vom roten Kreuz, die einer meiner Freunde moderierte.
Es gab eine Tombola und diverse Verkaufsstände.

Beim Bücherstand habe ich dem Dr. ein schönes Autobuch gekauft.
Die Jungs und ich waren übereinstimmend der Meinung, dass für mich folgendes Angebot genau das Richtige sei:
ü-paket zu
Ein Überraschungspaket für Erwachsene!

Sofort schossen den Jungs und mir wildeste Phantasien durch den Kopf.
Der nette Herr vom roten Kreuz stand uns gegenüber, während wir diskutierten, welches der Pakete ich nehmen solle.
Das lange, oder das dicke Paket.

Der Herr erzählte, dass eine Frau ihrem Mann ein Paket gekauft habe, und es ihm nicht gefallen hätte.
Die Spannung stieg…
Beim Auspacken war der Beweis erbracht,
gute Taten werden nicht belohnt!
auf
Na, damit kann Frau ja tüchtig Spaß haben…! 😦

„Es saugt und bläst der Heinzelmann…“

Wie das Schicksal so spielt…
Vor fast genau 6 Monaten hat er mich das erste Mal geküsst.
Der Mann, der vorher zwei Monate lang mein Porschekumpel gewesen war.
Heute haben wir überlegt, wie wir dieses Jubiläum begehen.
Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen, denn nebenbei hat er meinen Staubsauger repariert.

Ein Klumpen Dachdeckerdreck hatte das Rohr verstopft und mit filigraner Arztfummelei, äh, das klingt jetzt anzüglicher als es war…
hat er dank Brieföffner die Luftzufuhr wieder frei gemacht.
Der sichere Weg zum Herzen einer Frau.

Bei den Wuppertaler Jungs steht in allen Wohnungen ein Saugroboter.
Die lassen saugen.
Eines Tages möchte ich auch gerne so ein rundes Ding.
Aber noch tut es das rote alte Gefährt aus dem Hause Dreck Teufel.
Und mein Held, der es wieder flott macht.

Ich glaube, wir passen ganz gut zusammen,
neulich habe ich den Ersatzschalter für sein Warnblinklicht organisiert,
ist die Technik alt, braucht sie TLC.
Tut Porschefahrern und Porschefahrerinnen auch ganz gut…

Undenkbar…

Wir schreiben das Jahr 2013.
Der Novemberabend ist grau und regnerisch.
Ich habe mich nach der Arbeit auf meine Couch gekuschelt und surfe im Internet.
Seit ich W-lan habe, mache ich den Fernseher viel seltener an…

Die Handwerker haben das Haus spektakulär dreckig hinterlassen.
Gleich muss noch der Staubsauger bewegt werden, aber vorher ist mir nach Ausruhen.
Was müssen meine müden Porschefahrerinnen-Augen da sehen?

Der Porsche Club Rhein-Main weist unter „Mitgliederwerbung 2014″ darauf hin:
“ Für Familienanghörige (Lebensgefährtin Ehefrau etc.) haben wir einen Familienbonus eingeführt.“
Na super, für diese ewiggestrigen Herren sind Porschefahrer per se männlich und Familienangehörige dann die Damen.

Derselbe Macho-Mist im Christophorus.
Nur Werbung für Männeruhren und Männerklamotten.
Das ist LANG-WEI-LIG!!!
Ja, jajajaja, ich weiß schon, wir sind in der Unterzahl, nur 10% der 11er werden von Frauen gefahren, wird mein Porsche-Bruder jetzt sagen.

Aber soll das denn ewig so bleiben?
Wann fällt endlich bei denen der Groschen?

Es gibt uns Frauen,
wir haben Geld und mögen Sportwagen,
und zwar nicht nur auf dem Beifahrersitz.
Jetzt denkt endlich mal das Undenkbare,
denkt: Elferfahrerin! 😉

Porsche Uedesheim 042_final