Das Auto, nicht der Mann

Mittwochnachmittag, ich bin auf der Rückfahrt meiner Dienstreise.
Mit mir macht sich die Nation auf ins lange Wochenende.
Ich bin müde und die letzten Kilometer ziehen sich.
Alle Ampeln sind rot.

Und dann steht er plötzlich da.
Ein offener, schöner Karmann-Oldtimer, mitten im profanen Berufsverkehr.
Ich blicke erfreut hinüber und lächle bei dem Anblick.

Das ist dem Fahrer nicht entgangen.
Offenbar haben wir ein Mißverständnis und er glaubt, ich hätte ihn angestrahlt.
Er reagiert mit einem Augenzwinkern.
So ein „Ja Puppe, guck Dir an, was für ein klasse Typ ich bin“-Zwinkern.

Wir Menschen denken oft, der Glanz ästhetischer Besitztümer würde auf uns übergehen.
Die Psychologie bezeichnet dieses Verhalten als symbolische Selbstergänzung.
Klappt aber nicht wirklich.

Leider.

Nicht traurig sein, ein verzücktes Lächeln einer Frau, auch wenn es nur dem Auto gilt, ist immerhin ein Kompliment an den eigenen Geschmack.

Jahrestag, Boxstertag

Heute vor drei Jahren hat der Dr. den Boxster bekommen.
Und heute vor zwei Jahren hat er mich das erste Mal geküsst.

Da ich auf Dienstreise bin, hat er mich heute nach der Arbeit besucht.
Wie damals.
Wir waren noch kein Paar, als er mich das erste Mal abends hier besucht hat.
Es war im Frühjahr und nach einem anstrengenden Arbeitstag hat er eine Boxstertour mit mir gemacht.

Das ist eine meiner schönsten Erinnerungen.
Der Abend war wunderbar.
Und der Dr. so ritterlich.
Auch heute konnten wir offen fahren.

Aber wir haben auf dem Weg zum Abendessen noch im Tierladen für den Kater eingekauft und nach Körbchen für die Hunde geschaut.
Dann waren wir am Wasser spazieren und er hat mich zum Essen eingeladen.
Als wir uns auf dem Parkplatz verabschiedeten sagte ich: „Jetzt gehen wir in unser drittes Jahr.“
Und er antwortete: „Und wir haben zwei Möpse bekommen.“

Bin ich froh, dass er sich damals vor drei Jahren für den Boxster entschieden hat.
Wir hätten uns sonst, obwohl wir acht Jahre nicht weit auseinander wohnten, nie kennengelernt.

Unser Glücksboxster.