Porsche kaufen?

Schon eine Weile schickt der Porschebruder begeistert Bilder.
Er ist schwanger.
Mit einem GT4.
Während der Porsche-Schwangerschaft, auch Konfiguration genannt, widmet der Schwangere sein gesamtes Leben und Streben der Entscheidungsfindung.

Über Tage, ja Wochen quält er sich mit der Frage ob Rot wirklich optimal ist.
Seine Herzfrequenz steigt ins Unermeßliche, er ißt und schläft kaum noch, das Interesse an körperlicher Liebe erlahmt.
Mit flackerndem Blick und zitternder Hand sitzt er vor dem Rechner und konfiguriert.

Dann wird er für einen Moment ganz ruhig.
Er ruft im PZ an und sagt, man solle den Vertrag fertig machen.
Direkt danach überkommt ihn die innere Unsicherheit stärker als je zuvor.
Ist das Wahnsinn??

Er greift zum Handy und schreibt: „Bin ich gaga? Red mir gut zu, hab Angst vor der eigenen Courage“.
Grinsend lese ich. Das Gefühl kennen wir alle.
Dieses Oh-Mein-Gott-ich-kaufe-einen-Porsche!-Gefühl.

Das ist wenig triumphal, weil beim normalen Menschen immer auch das Bewußtsein für die Höhe der Investition mitschwingt.
Wenn etwas Großes passiert, und das ist ein Porschekauf immer, dürfen die Handflächen feucht werden.

Wer beim Porschekauf cool bleibt, ist uncool.

Abgesehen davon, dass ich mir Sorgen mache, weil der Bruder ohnehin so ein Wilder ist, bin ich ganz sicher, dass er das Richtige tut.
Er arbeitet oft mehr als gut für ihn ist.
Er liebt, pflegt und fährt seine Autos mit einer Hingabe, dass es eine Wonne ist.

Bro, ist alles gut!
Das sind nur Porsche-Wehen.
Danach kommt das Glück.
Ich wär gern am Abholtag dabei…

Sind die schönsten Autos alle schon gebaut worden?

In den letzten Tagen geht mir dieser Gedanke immer wieder durch den Kopf.
Oder werde ich einfach alt und mir gefällt die aktuelle Formensprache aus Gründen der Nostalgie nicht?

Den Autos heute fehlt die Eleganz.
Sie sind bullig, oft formlos-klobig.
Mir gefallen die Designs der 60er Jahre.
Schnittig, elegant, mit leichtem Drall Richtung Hysterie im Detail.

Aber auch jüngere Alte gefallen mir.
Wie immer tendiere ich nicht zu den ganz günstigen Modellen…

Heute gefiel mir ein BMW Z8.
Ich, an der Ampel: „Den da drüben finde ich gut.“
Der Dr. „Das ist ein Z8… eine Reminiszenz an den… Niere… wurde von… bis … gebaut, hat… gekostet… Vollausstattung… “

Eine typische Antwort.
Bei Autowissen sprudelt das Männerhirn, dass es eine Wonne ist.
Ich konnte außer meinem teuren Geschmack nur ein konsterniertes „Niere?“ beitragen.
Wir waren uns aber einig:
Die schönsten Autos sind schon gebaut worden.

Ich würde mich allerdings sehr freuen, wenn mich die Auto-Designer der Gegenwart vom Gegenteil überzeugen.

Hermine, eine Frau mit Autogeschmack

Hermine hat Geschmack.
In der C-Klasse fährt sie brav mit, im Boxster hält sie still und auch im Elfer sitzt sie, als wäre sie fürs Porschefahren geboren.
Aber in des Drs. fiesen Seat, da weint sie.

Ich kann das gut verstehen, würde man mich in das Ding sperren und Menschen würden mich dabei sehen, wie ich aus so einem Auto aussteige, ich würde auch weinen!

Vermutlich fährt sie nicht gern untermotorisiert.
Vollkommen verständlich.
Und auch eine Minimalästhetik ist für sie unverzichtbar.
Dieser Ich-wär-so-gern-kein-Kleinwagen hat überall auf Sportwagen gemachte Plastikteile dran.
Ärmlich.

Man sitzt so hoch darin, dass einem schlecht wird, in den Kurven, und er riecht komisch.
Ich ahne, woran das liegt, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen…

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Das ist sie, rechts im Bild. (Links ist Moses)

Verhalte ich mich ähnlich wie Hermine, wirft mir der Dr. Snobismus vor.
Ich hingegen bin der Meinung, wir sind Frauen mit Stil.
Wer als Dame auf sich hält, stiegt nicht einfach überall ein! 😉

Armer Jim Knopf :-(

Es ist so furchtbar, da muss ich heute gleich noch einmal schreiben…
Gestern auf der Rückfahrt meiner Dienstreise dachte ich noch über das Thema „Freitag der 13.“ nach.
Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich nicht dran glaube…

Heute erreicht mich die Nachricht von Jim.
Er ist zweifellos einer der klügsten und selbstverständlich bestaussehensten Elferfahrer, und er ist auch einer der witzigsten Mitporschisten, daher wünsche ich ihm nur das Beste.
Und gestern hat es seinen Carrera erwischt.

Motorschaden, zum Glück Approved.
Baujahr 2010 und 72.000 runter.
Keinesfalls superalt und Jim kann mit Motoren umgehen.

Der Albtraum.
Zum Glück ist ihm selber nichts passiert, die Nerven, die man bei so etwas lässt, sind natürlich eine andere Geschichte…

Und er wollte an dem Tag eigentlich Spaß bei einem Fahrertraining haben.
Oh Mann, life sucks…
Also bitte vereintes Porschefahrer-Daumendrücken, dass die Sache ein gutes Ende nimmt!!

Für mich könnt Ihr dann auch gleich beten, ich habe meine Approved auslaufen lassen…

Am Ring

Mittwochabend im Hotel während der Dienstreise.
Ich sehe zuhause kaum fern, aber auf Reisen knipse ich schon mal die Kiste an.
Oh!, denke ich. Das ist ja am Ring!
Ich bin auf RTL gelandet, da läuft ein schlechte Actionserie, und diese Folge spielt bei der DTM.

Wer bei der DTM am Ring war, sieht sofort, dass die Aufnahmen wenig wirklichkeitsgetreu sind, zwar wird die DTM als Kulisse benutzt, vieles ist aber einfach TV-fake.
Auch die gezeigten Orte sind unrealistisch.
Schlecht gemachter Quatsch für Männer.

Hermine Mops hat inzwischen sowohl die erste Fahrt im Boxster, als auch einen Tour im Elfer mit majestätischer Gelassenheit absolviert.
Sie ist so ruhig, dass nicht wie bei Moses Gefahr besteht, dass der Innenraum Schaden nimmt.
Ein prima Porschemops!

Heute sind Probe-und Einstellfahrten am Nürburgring.
Die Saison geht wieder los!
Eigentlich Ehrensache, dort vorbei zu schauen.
Leider muss der Dr. Wochenenddienst schieben, ich fahre mit Hermine zum Tierarzt, sie soll geimpft werden.

Mist, dabei wäre ich so gerne am Ring…

Ich brauche was anderes!

Wennn das so weiter geht, brauche ich bald so einen schlimmen Familien-Van.
Einen fiesen Sharan, oder etwas in der Art.
Im Aufklebern hinten in der Heckscheibe:
„Schantall-Marie und Felix-Balthasar on Tour“.

Und das alles wegen meiner Möpse.
Nein, nicht schwanger.
Auch kein Silikon implantiert.
Der Dr. und ich haben gestern eine Hündin gerettet.

Sie hat bisher kein gutes Leben gehabt und heißt zum Glück nicht Schantall-Marie, sondern Hermine.
Und Hermine „fährt sich gut“, wie das ein Nachbar mal so schön bei Moses formuliert hat.
Sie saß auf den 170 Kilometern vom Ort der Rettung bis ins neue Heim ganz brav auf des Drs. Schoß, im Elfer wird es allerdings eng, wenn wir so weiter machen.

Nein, und einen Pfeffer-Porsche will ich trotzdem nicht.
Zum Glück ist Hermine ein relativ kleiner Mops.
Und Moses Hundetrainerin schwört, sie bekomme 10 Möpse in einen Fiat Punto, da geht doch auch im Elfer noch was… 🙂