Faraday-Porsche

In den letzten Tagen hat Murphys Gesetz sich bei mir breit gemacht.
Freitag der letzten Woche war der 13. und als wolle mich jemand davon überzeugen, dass es Unglückstage wirklich gibt, reihten sich die Unerfreulichkeiten nur so aneinander.

Als ich gestern zur Arbeit aufbrach, war das Leben noch immer doof.
Aber immerhin warm und trocken, daher kam der Porsche mit.
Und als ich über die morgendlich dunkle Autobahn fuhr, legte sich zum ersten Mal seit vier Tagen Ruhe über meine Seele.

Ich saß in meinem schwarzen Kokon,
eingepackt in den Sportsitz, umhüllt vom Klang der Anlage.
Drinnen Bose, draußen das Böse.
Als trenne die Flyline die Einflüsse der Mitmenschen vom Innenraum.

Der Sportwagen als sicherer Hafen, als Mutterschoß, in den Frau sich flüchtet.
Take that, Porsche-Marketingabteilung!

Der Hals-Nasen-Ohren-Porsche

Heute war wieder mein wöchentliches Date mit dem HNO-Arzt, rein geschäftlich natürlich, obwohl er ein charmanter junger Herr ist.
Die Sache läuft nicht wunschgemäß, vielleicht muss die Behandlung abgebrochen werden.
Grund genug, den Porsche trotz niedriger Temperaturen als Fahrzeug nach Benrath zu wählen, ich brauchte moralische Erbauung…
A1
Rhein im frühen Morgenlicht durchs Porschefenster.
A1
Er macht sich gut dort, in der schönen Wohnlage.
Nach dem Spritzen geht es mir oft schlecht, aber Benrath hat dafür eine Lösung:
A1
Sollte Frau im Rahmen eines Kreislaufkollaps den Sportwagen in den Rhein fahren, gibt es 1A-Urnen mit Düsseldorfer Skyline.
Alternativ gibt es auch ein Modell mit dem Benrather Schloss.
A1
Ich habe zum Glück überlebt und konnte daher das echte Schloss ohne Urne auf dem Weg zum Auto ablichten.
A1
Der Elfer wartete brav mit Herbstdeko, im Farbton passend zur Innenausstattung.
Inzwischen sind wir zurück, er ist wieder unter seinem Moltontuch in der Garage und ich unter der warmen Decke auf der Couch.
Die Erbauung ist gelungen.

Absturzgefahr!

Mittwochnachmittag.
Der Dr. ist zu einem seiner Endlosdienste aufgebrochen.
Eine eitlere Frau hätte vielleicht aus dem blonden Lockenchaos eine nette Frisur gemacht.
Eine bessere Hausfrau hätte mit Sicherheit die Küche aufgeräumt.
Aber die Sonne scheint, es sind 8 Grad, wir haben Porschewetter!

Strubbelig verfrachgte ich den Mops in den Elfer und mich hinters Steuer.
Das Styling verschiebe ich, heute Abend gehe ich mit einer Freundin tanzen und die Küche wird verdrängt.

Es geht ins Bergische Land, Freitag habe ich da einen Termin und ich will mir die Strecke ansehen.
Der Mops schnauft, durch die Winterpause ist er das bissige Sportwagengefühl nicht mehr gewohnt.

Das Radio dudelt, die Sonne scheint, ich fahre.
Absturz
Dieses Schild übersehe ich auf dem Hinweg.

Och, denke ich, was für eine schöne Strecke!
Eine schmale Straße, viele Kurven, steile Anstiege.
Einen kurzen Moment überlege ich, dass man hier geile Porsche-in-Landschaft-Fotos machen könnte.

Weiter geht es durch die Berge.
Dann höre ich meine eigenen Stimme „Ach du Scheiße!“ sagen.
Mir wird klar, dass dies keine Einbahnstraße ist.
Wenn mir jetzt jemand entgegen kommt, wird einer von uns eine weite Strecke zurücksetzen müssen.

Eine sehr weite Strecke.
Weit und eng und kurvig und bergig und rückwärts.
Ich halte den Atem an und sende Stoßgebete gen Himmel.
Jeder weiß, dass Atemanhalten das Auto schmaler macht…

Es geht auf einer winzig schmalen Brücke über die A3, weit und breit keine Möglichkeit zum Wenden oder Abbiegen.
Diese road to nowhere geht weiter und weiter.
Ins Nichts.

Jetzt schnauft nicht mehr der Mops, sondern ich.
Warum gibt es solche Straßen?
Warum warnt einen denn niemand??
Hiiiiiiilfe!!
Nach gefühlten sieben Stunden komme ich an einen Reitstall.

Um mich herum sehr viele junge, minifahrende Damen in Reithosen.
Hier hat so ziemlich jeder Bauer auf Pferdewirt umgesattelt, damit die höheren Düsseldorfer Töchter ihre Zossen stadtnah parken können.
Ich wende die schwarze Schönheit und schaffe es tatsächlich heil zurück in die Zivilisation.

Erst als ich die sichere Autobahn wieder erreiche und der Carrera sein sonores Organ erhebt, sinkt mein Puls langsam wieder.
Gott, war das gefährlich…

Der Elfer steht

Der Elfer steht.
Und steht.
Und steht.
Es ist fast drei Wochen her, dass ich ihn das letzte Mal fuhr.

Und das, obwohl das Wetter das Fahren ohne Winterreifen ermöglichen würde.
Ich komme einfach nicht dazu, ihn zu fahren.
Auf den meisten Touren müssen Mann und Hund mit, also landen wir zwangsläufig im Mercedes.

Oder ich bin einfach zu erschöpft.
Draußen rattert ein Bautrupp, der meine Auffahrt erneuert.
Es dröhnt und rumpelt.
Ich versuche, drinnen zu arbeiten.

Im Haus liegt noch immer alles unter Baustaub.
Dafür ist es schön ruhig.
Die Bad-Baustelle liegt still, leider hatte der Installateur Fliesen bestellt, die nicht passen.
Sein Mitarbeiter holt jetzt neue, seit vier Stunden.
Grund, nach Aussage seines Büros: es hat wohl leider einen ganz schlimmen Stau gegeben…

Da hat Frau einen geilen Carrera in der Garage, die Sonne scheint und sie fährt nicht.
Ich hatte mir das Leben als Porschefahrerin anders vorgestellt.
Aber wie sagt man so schön,
„Life is what happens, while you´re busy making other plans“…

Womit beschäftigen sich Frauen?

Sie schicken sich Angebots-Kopien von Elfern, mit denen sie flirten.
Oder bekommen solche geschickt und lesen sie sabbernd wie der Pawlowsche Hund.
(Eine Porschefreundin hat mir gestern Bilder von einen sehr schönen Carrera in weiß/Naturleder braun geschickt, den sie sich ansehen wird.)

Oder sie verabreden sich, eine schlägt einen Treffpunkt vor und die andere antwortet mit: „Briller Straße. Kann Porschi da parken?“
(Ich konnte natürlich umgehend porschesichere Parkmöglichkeiten vorschlagen…)

Oder sie feiern ihren Geburtstag vor, weil der Grundschulfreund aus München gerade da ist, und gemeinsame (Kinder)geburtstage Tradition haben.
Heinemann
Und bekommen neben Mops-Christbaumkugel und Tiara auch etwas aus dem Porschemuseum mitgebracht.

Entgegen landläufiger Annahmen beschäftigen sich Frauen also offensichtlich primär mit Sportwagen der Marke Porsche.
Womit beschäftigen sich Männer eigentlich?

 

 

Ich fühl mich heut so midlife-crisis

Zwischen zwei Dienstreisen habe ich am Freitag erfahren, dass der Rohrbruch in meinem Haus so groß ist, dass Reparaturen keinen Sinn mehr ergeben.
Sogleich wurde meine Dusche ausgebaut und das WC im Bad stillgelegt.
Ich kriege nun ein neues Bad, in ca. vier Wochen.

Die Nervereien hören irgendwie nicht auf.
Arbeit, Hausstress, Beziehung auch nicht so der Knüller.
Das kann doch nicht alles sein!?

Zeit-online schreibt, dass man statistisch mit Mitte vierzig die Talsohle der Lebenszufriedenheit durchschreitet.
Ich bin also offenbar nicht alleine mit diesem blöden Gefühl.
Vermutlich sollte man froh sein, dass alles nicht noch viel schlimmer ist.
Klappt aber nicht.

Abwarten und Porschefahren.
Oder was macht Frau, damit es talsohlendurchschreitungstechnisch flotter geht?
Wie sehen die PS aus, die man für Durststrecken des Lebens braucht?
Ich nehm morgen früh auf jeden Fall den Elfer für die Dienstreise.

Nicht, weil ich glaube, dass man mit einem Sportwagen schneller aus der Krise kommt, man hat nur mehr Spaß auf der Fahrt durch die Lebensmitte-Tal-der-Alltagsschalheitsgefühle-Warterei-auf-gute-Zeiten.

„Garage Luder“ und „Bondage Hund Kostüm“

Ich bin völlig verweichlicht.
Am Samstag war ich ganz kurz bei der VLN.
Die Sonne schien und am Flugplatz fuhren meine Lieblinge vorbei, die ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte.

Durch die lange Hundepause bin ich völlig verweichlicht.
War das laut…!

Während ich das Wochenende in der Eifel verbrachte, haben sich die grammatikalisch Herausgeforderten (Das muss doch wohl „Garagenluder“ heißen, falls das überhaupt ein Wort ist…) und die Menschen mit seeeehr eigenartigen Vorliegen („Bondage-Hund-Kostüm“)  hier im Blog suchbegrifftechnisch die Klinke in die Hand gegeben.

Was ziehe ich da für Leute an?
Spinnen die Suchmaschinen, dass die mein Porsche-Blog vorschlagen?
Wann melden sich stattdessen die Hersteller und flehen mich an, ihre Sportwagen auszuprobieren und dann meinem Millionenpublikum darüber zu berichten?

Wo bleiben die Heiratsanträge von solventen Porschesammlern?!
Jetzt ist aber Schluß hier mit dem Schmuddel!
Neue Woche, neues Glück.
Seriosität vor!

Nur für Sportwagen

Mein -E-Mail-Postfach ist am Wochenende explodiert.
Grundschuldreund Erik schickt ein Foto nach dem anderen.
Dauernd meldet sich mein Mobiltelefon mit neuen Posteingängen.
Er ist im Porschemuseum und offensichtlich begeistert.

Da möchte ich auch schon lange einmal hin.
Auch Ute meldet sich mit der beruhigenden Nachricht, dass Jim Kerr gar nicht 65, sondern erst 55 geworden ist.
Uff. Dann kann ich mich auch wieder jünger fühlen.

Meine Woche beginnt mit einem Auflug nach Düsseldorf.
Als ich in das Parkhaus unter dem Schauspielhaus fahre, komme ich zuerst an den Frauenparkplätzen vorbei.
Es gibt welche für Frauen mit Kinderwagen, die sind dann so groß wie für einen Reisebus.

Dahinter kommt eine Wandbeschriftung, die ich so noch nie gesehen habe.
Offensichtlich nutzt der Parkhauseigner die Fläche möglichst optimal und bietet eine Reihe Parkplätze „Nur für Kleinwagen“ an.
Diese Abteilung liegt hinter den Frauen-mit-und-ohne-Kind-Parkplätzen.

„Pff!“ mache ich und navigiere mein schwarzes Schiff an den Winzlücken vorbei.
Dann kommt mir eine wunderbare Geschäftsidee:
Warum ist, gerade in Düsseldorf, noch nie jemand da drauf gekommen?!
Ein Parkdeck nur für Sportwagen!

Schön breite Lücken, wie für die Mamas, damit einem keiner die Tür ins edle Blech hauen kann.
Den Preis für so ein maßgeschneidertes Parken habe ich heute schon bezahlt:
Eine Stunde, acht Minuten geparkt, 3,60 Euro.

 

Er ist einfach ein Frauentyp

Es war einmal eine Frau, die schon immer Angst beim Autofahren hatte.
Vor 28 Jahren hat sie völlig aufgehört selber zu fahren und auch als Beifahrerin hatte sie große Not.
Ihr Mann durfte nie viel schneller als 100 Kmh fahren, was bei langen Strecken einen Quälerei sein muss.

Diese Frau ist eine Kundin von mir, und wir sind heute gemeinsam von der Dienstreise nach Hause gefahren.
Im Porsche.
Ihr war etwas mulmig beim Einstieg in den niedrigen Sportwagen.

Ich wies sie darauf hin, wie gut die Sportsitze dem Körper Halt geben, um sie zu beruhigen.
Hingerissen strich sie über die Ziernähte im Armaturenbrett.
Die Schöheit meines Elfers trotzte der Phobie.

Das war sehr schön zu erleben.

Als ich vorischtig auf 150 beschleunigte, streichelte sie gerade mit verklärtem Blick die teddy-farbene Innenverkleidung.
Sie hatte Angst, wenn der Carrera seine sexy Stimme erhob, und dennoch wollte sie, statt Musik, lieber dem Motor lauschen.

Als ihr Mann am vereinbarten Treffpunkt zu uns stieß, zeigte sie ihm begeistert den tollen Innenraum und ich erzählte ihm zwinkernd, dass seine Frau 150 Kmh ausgehalten hat.

Frauen und Elfer, eine magische Mischung.

Das falsche Auto

Ich bin auf Dienstreise in der Eifel.
Der Kofferraum der C-Klasse war bis oben hin gefüllt.
Salat-, Kürbis-, Zucchinipflänzchen und Saatkartoffeln für den Eifelgarten.
Dazu mein Dienstreisekram.

Keine Chance, nicht den Kombi zu nehmen.
Schade, ich hätte Lust auf den Porsche gehabt.
Momentan blüht hier der Ginster, mein Nick-Namensgeber.
Die Straßen sind leer, die Natur überrascht mich auch noch nach so vielen Eifeljahren immer wieder mit ihrer Schönheit, und ich würde gerne einfach fahren.

Aber das Geschäft muss laufen und stattdessen lenke ich das Vernunftsauto auf den Hotelparkplatz.
Einer meiner Kunden ist bereits da.
„Guten Morgen! Das ist aber das falsche Auto!“ begrüßt er mich fröhlich.

Er selbst ist auch Autoliebhaber und lässt gerade seinen japanischen Sportwagen tunen.
Ich bin verblüfft, wie wenig egal meine schwarze Schönheit meinen Kunden ist.
Am Montag sagte noch die Geschäftsführerin, bei der ich um einen sicheren Parkplatz gebeten hatte, am Telefon: „Wir haben sie wegfahren sehen. Das ist aber wirklich ein toller Wagen.“

Stimmt. :-)))