Tell it to the hand…

Ich bin der Menschen überdrüssig.
Ein doofes Problem, wenn man sein Geld dafür kriegt, sich Menschen zuzuwenden.
Oft in Gruppen.
Ich will keine Gruppen mehr sehen.

Aber morgen, in 13 Stunden, die nächste Menschengruppe.
In meinen Tagträumen steige ich alleine in den Porsche und fahre, bis ich am Meer bin.
Da will ich alleine den Strand runter spazieren.
Und den Elfer fotografieren, mit der Nordsee im Hintergrund.

Noch sechs Wochen ist Hochsaison im Geschäft.
Sechs Wochen.

An der Nordschleife in der Sonne im Wald sitzen wär auch gut.
Mit Ohrstöpseln und Sonnenbrille vor dem Rest der Menschheit geschützt auf Autos gucken.
Danach durch die schöne Sommereifel nach Hause fahren, wo keiner was von mir will.

Alleine im See schwimmen, auf dem Rücken im Wasser treiben und in den Himmel gucken.
Ok, im Moment hat der See wahrscheinlich 3 Grad Wassertemperatur und bei den dauernden Graupelschauern wären die Sommerreifen vom Porsche überfordert.

Ich weiß gar nicht, warum nicht viel mehr Landwirte völlig durchdrehen.
Die haben ja immer 7 Tage-Woche und können nie mal frei machen.
Und statt Porsche haben die eher nen Volvo-Kombi und eine Reihe an Schleppern in der Garage.

Mittwochabend und der April nimmt kein Ende.

Porsche-Licht

Es ist dieses Licht.
Goldene Abendsonne, ein Licht, bei dem man Porschefahren muss.
Der Dr. arbeitet, und ich muss nirgendwo hin.

Kein Problem, ich werde ihn als Alibi benutzen, und eine Porschetour zum Krankenhaus machen.
Vorher will der Carrera noch Benzin.
An der Tankstelle treffen sich die Gleichgesinnten.

Ein Elfercab wird gerade betankt und neben mir steht ein schwarzes, schweres Motorrad mit Rüssel im Tank.
Die beiden Herren und ich tauschen ein kleines wissendes Grinsen, auch sie haben das Licht gesehen.

Kaum schiebe ich meinen breiten schwarzen Arsch auf die Autobahn, sind sie auch schon da.
Aufgeregte Männer in BMWs.
Sie wollen zeigen, wie schnell sie die Auffahrt nehmen können.

Macht mal, denke ich und drehe Mark Knopfler lauter, während ich mich wohlig in den Sitz lehne.
Die Zeiten, in denen ich glaubte, jemandem etwas beweisen zu müssen sind schon länger vorbei.

Im Krankenhaus schicke ich eine Schwester den Dr. holen.
Er ist freudig-überrascht mich zu sehen, aber hat Patienten.
Ein schneller, süßer Kuss auf dem Krankenhausflur, mehr ist nicht drin.
Nicht schlimm, draußen wartet der Elfer darauf die Fahrt fortzusetzen.

Gott, dieses Auto macht so glücklich.
Die Sonne ist untergegangen, die Straßen werden leerer.
„God knows what I could do with you…“

Happy Herbst-Day

Schon Montag war ich ganz nah am Wahnsinn.
Handwerker sind momentan ein Reizthema für mich.
Gestern Abend war ich auch wieder kurz vor dem Zusammenbruch.
Heute ist der letzte seiner Zunft für diese Woche vom Hof gefahren, und das hat eine Welle puren Glücks über mein Leben schwappen lassen.

Der Dr. und ich haben Kennenlerntag und das Wetter ist gut.
Von daher wurde eine Boxstertour auf die Tagesordnung gesetzt.
Wir waren in bester Gesellschaft, überall Porsches.
Es ging zum Shoppen in die Stadt, Essen in einem Lieblingsrestaurant und danach ein Bummel am Wasser.

Ein schöner Ausflug bei Temperaturen, die das Offenfahren zulassen.
Aber wie sagte Annemie Fussbroich noch in „Schicksalsschläge“?
Immer wenn etwas Gutes passiert, passiert auch eine Katastrophe.
Des Drs extrem-bekloppte Freundin hat ihre Kurzbeziehung in München (was war ich froh, dass die hier weggezogen war…!) vor die Wand gefahren und zieht wieder hier her.

Egal, endlich mal wieder Zeit und Nerv und Wetter fürs Porschefahren.
Und das reicht bei einer so bescheidenen Frau wie mir schon für einen
happy Herbst-day.

Ich fühl mich heut so midlife-crisis

Zwischen zwei Dienstreisen habe ich am Freitag erfahren, dass der Rohrbruch in meinem Haus so groß ist, dass Reparaturen keinen Sinn mehr ergeben.
Sogleich wurde meine Dusche ausgebaut und das WC im Bad stillgelegt.
Ich kriege nun ein neues Bad, in ca. vier Wochen.

Die Nervereien hören irgendwie nicht auf.
Arbeit, Hausstress, Beziehung auch nicht so der Knüller.
Das kann doch nicht alles sein!?

Zeit-online schreibt, dass man statistisch mit Mitte vierzig die Talsohle der Lebenszufriedenheit durchschreitet.
Ich bin also offenbar nicht alleine mit diesem blöden Gefühl.
Vermutlich sollte man froh sein, dass alles nicht noch viel schlimmer ist.
Klappt aber nicht.

Abwarten und Porschefahren.
Oder was macht Frau, damit es talsohlendurchschreitungstechnisch flotter geht?
Wie sehen die PS aus, die man für Durststrecken des Lebens braucht?
Ich nehm morgen früh auf jeden Fall den Elfer für die Dienstreise.

Nicht, weil ich glaube, dass man mit einem Sportwagen schneller aus der Krise kommt, man hat nur mehr Spaß auf der Fahrt durch die Lebensmitte-Tal-der-Alltagsschalheitsgefühle-Warterei-auf-gute-Zeiten.

Simultaneous release

Gestern Abend kurz vor zehn.
Der Porschebruder meldet sich per whatsapp:
„… tat das gut, hab das Porschi mal wieder richtig rangenommen, bester Landstraßenspass, Du hättest die Scheidung eingereicht als Copilotin.“

Ich grinse, denn die Copilotin war ja gerade selber vom Porschefahren zurück gekommen.
Weiter schreibt er: „Das Wimmern der Reifen im Grenzbereich ist  wie ***** (Nicht jugendfrei)“
Ich, wie immer verängstigt angesichts seines wilden Benehmens, weise darauf hin, dass „Grenzbereich“ ein verbotenes Wort ist.

Wir freuen uns, dass wir hunderte von Kilometern voneinander entfernt, zugleich unsere Dosis Porschesex hatten.
Wie vermutlich noch eine Reihe anderer Glücklicher an diesem Sommerabend.

Am Ende sind wir uns einig:
„Alles gut, solange sowas noch möglich ist.“

Porno mit weinen

Vermutlich würden viele Menschen die Suchbegriffe komisch finden, die ich so eingebe.
Aber „Porno mit weinen“???
Das hat tatsächlich jemand gesucht, und mein Blog gefunden.
Was ist ein „Porno mit weinen“?

Warum landen Menschen mit diesem Interesse hier?
Ok, Porno und Porsche beginnt beides mit „Po-“
Das tut „Politik“ auch.
Oder „Polizei“.
Aber auch „Poesie“.

Die landen aber alle nicht hier.
Gibt es vielleicht doch geheime Verbindungen zwischen Pornografie und Porschefahren?
Ich habs!
Beides ist ein Laster.
Mein Blog ist also ein Sammelbecken der Lasterhaftigkeit.

Ein Sündenbabel.
Kann ich mit leben.
Dringend bräuchte ich die „Po“-Assoziationen jetzt eigendlich nicht…
Aber da ich keine Sponsoren habe, die das verschrecken könnte, ist das nicht meine größte Sorge.

Allerdings ich wüsste schon gern, was Leute so an „Pornos mit weinen“ reizt, vielleicht weiß unser Experte Jim da Aufklärung? 😉

Soooo profan…

Zehn vor neun an einem kalten, regnerischen Abend, der sich überhaupt nicht wie August anfühlt.
Der Himmel im Westen ist in ein unwirkliches Rot getaucht, und über dem Garten fliegen die zehn Gänse, wie jeden Abend, in V-Formation so tief, dass man ihre Flügel schlagen hört.

Der ganze Tag ist draufgegangen für Arbeiten in Haus und Hof.
Morgen kommt der Gärtnertrupp, der einen geliebten riesigen Baum vor meinem Haus fällen wird.
Es muss sein, da er droht beim nächsten Sturm arge Schäden zu verursachen.

Ich weiß  noch, wie stolz ich war, als wir das Haus neu hatten, auf diesen über 50 Jahre alten Riesen.
Er ist höher als mein Haus und der größte Baum in allen Vorgärten hier.
Heute ist sein letzter Abend.

In solchen Momenten wünscht man sich, an Wiedergeburt zu glauben.
So schnell und mit Erledigungen angefüllt, wie mein Urlaub sich zu einem täglich magereren Etwas reduziert, wünschte ich mir, auch diese Zeit noch einmal erleben zu können.

Dann aber mit viel mehr Porschefahren, Entspannung und Spaß.
Man soll doch immer so leben, wie man sich wünschen würde, es getan zu haben, wenn man stirbt.
Wo bringt man in diesem Konzept all die Profanitäten unter, ohne die es scheinbar nicht geht?

Beim Aufräumen der Garage hatte ich heute kurz das Tor der Behausung meines schwarzen Prinzen geöffnet.
Sein breiter Knackarsch stand träge im trockenen Häuschen.
Zu wenig Porsche und zu wenig geküsst.

Zu profan dieser Tag.

Work hard play harder

Alkohol zählt nicht zu meinen Lastern.
Ich trinke nur sehr selten und nie viel.
An einem wunderbaren Sommerabend sitze ich alleine zuhause.
Der Dr. aaaaaarbeitet.

Die Götter wollen, dass man an solch einem Abend eine Tour im offenen Porsche macht.
Der steht aber auf dem Krankenhausparkplatz.
Mist.
Aus lauter Frust verfalle ich den Drogen:
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Und höre Country.
Willie Nelsons „Crazy“ läuft im Radio.
Meine Denkfähigkeit nach einem Drittelglas Blaubeercidre sinkt mit der Sonne um die Wette.

Schönes Sommerabendlicht.
Das schreit nach schnellen Kurven in schöner Landschaft.
Verdammte Erwerbstätigkeit.
Warum bin ich nicht die (Lebe)Frau eines Lebemannes?

Gott, warum trinken Menschen?
Warum trinke ich?
Echt nicht meine Droge.
Kein angenehmes Gefühl, auch nicht alles egal oder alles lustig…

Ich glaub, ich kippe den Rest des Glases weg und zwinge den Dr., wenn er gleich nach hause kommt, noch eine Runde mit mir zu fahren.
Meine Droge ist und bleibt
das Porschefahren.

 

Nein, hier geht es nicht um Parkplatzschlampen!!

Im November hatte ich einen Post „Parkplatzschlampen“ genannt.
Ich wusste damals gar nicht, was mit diesem Begriff gemeinhin bezeichnet wird.
Das hat mir mein Porschefreund Jim dann allerdings erklärt…
Immer wieder landen aber Personen, ich vermute Männer, nach Eingabe dieses Begriffes hier.
Sicher sind sie sehr enttäuscht.
Hier schreibt eine Frau vergleichsweise monothematisch über das Leben als Porschebesitzerin.

Ich arbeite nicht als Prostituierte, in diesem Blog geht es auch nicht um Dienstleistungen dieser Art.

Ich hatte das Glück, studieren zu können, und muss jetzt nicht mit fiesen Männern in Wohnmobilen Sex für Geld machen.
Nein, und mein Studium habe ich auch nicht als sexhungrige Studentin, die jung war und das Geld brauchte, verdient.
Das hat mein Vater bezahlt und ich habe meine Kasse mit Jobs ohne Anfassen aufgebessert.

Meine Tante hat in der Eifel übrigens mal ihren Lieferanten für Tiefkühlkost aus dem Fahrzeug einer solchen Dame steigen sehen.
Ihr Kommentar: „Iiiiiih, da bestell ich nichts mehr! Der hat sich bestimmt hinterher nicht die Hände gewaschen.“

Hahahaha!
Umsatzschaden durch Parkplatzschlampe.
Ich geh jetzt Porschefahren.

You can´t always get what you want

Nein, bei der Überschrift geht es nicht um Weihnachtsgeschenke.
Und ja, für einen Blog von einer Frau, die sich einen Porsche gekauft hat, ist das eine ungewöhnliche Überschrift.
Wie ist das aber mit Wünschen, die man sich nicht selbst erfüllen kann?
Dinge, nach denen man sich sehnt, die es aber weder zu Weihnachten, noch zu kaufen gibt.
Und ehrlich gesagt, sind das die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Wie geht man damit um, wenn das Schicksal sie einem verweigert, obwohl man glaubt, sie doch so dringend zu brauchen?

Am gesündesten ist es vermutlich, sich damit abzufinden, dass es im Leben nicht immer so läuft, wie man es sich wünscht.
Aber so ein Wunsch ist ja nicht immer ein unrealistisches Phantasie-Produkt, sondern oft ein völlig berechtigtes Bedürfnis.

Und wenn das unerfüllt bleibt, kann man schon an den Rand seiner Fassung kommen und auch darüber hinaus.
Für viele Leute ist Weihnachten eine Zeit, in der ihnen bewusst wird, was sie schmerzlich vermissen, im Leben.

Gestern war ich bei einem Freund, dem es so schlecht ging, dass er über Selbstmord nachdachte.
Als ich wieder von ihm wegfuhr, hatte dieser kindliche, hoffnungsfrohe Teil von mir angenommen, alles, oder zumindest die wichtigen Dinge bei mir, seien gut.

Jetzt aber stellt sich auch mir die Aufgabe, mich damit abzufinden, dass dies wieder einmal eine Zeit in meinem Leben ist, wo ich nicht bekomme, was ich will.
Manchmal erkennt man in der Rückschau, dass so ein Moment doch für irgendetwas gut war.
Nicht immer ist das jedoch der Fall.

Ich werde heute Abend ausprobieren, ob Porschefahren hilft…