Car with benefits

„If I stay here, won´t you listen …“
Rod Stewart und ich singen zweistimmig.
Es ist der Samstagabend nach der Dienstreise.
Mein Bad ist tatsächlich endlich fertig.
Ich auch.

Den halben Tag habe ich damit verbracht, wenigstens Teile des Hauses baustaubfrei und festlich herzurichten.
Porschefreund Stefan und ich haben vermutlich hunderte von Kilometern voneinander entfernt einen tiefen Schluck aus einer Pulle genommen, die jeder für sich austrinken muss.

Schön, es trotzdem nicht alleine tun zu müssen.
Pity party? Lamoyanz?
Nö.
Wir hätten es vermutlich im Leben nicht so weit gebracht, wenn wir es uns einfach machen würden.

Wir wissen, was wir am Leben haben, sind durchaus dankbar und müssen deshalb auch nicht so tun, als sei alles in Butter.
Wir haben beide einen geilen Sportwagen in der Garage, ok, meiner ist natürlich geiler als Deiner, nordischer Mädchenporschemann…

Zeit, Dir an dieser Stelle mal danke zu sagen!

Carpe Nachmittag!

Den ganzen Vormittag war ich niedergeschlagen.
Porschefreund Jim ermahnt mich, nicht rumzujammern wegen des  „Mannes mit dem alten Auto“, wie er einen gewissen Herren nennt.
Leichter gesagt, als getan.

Irgendwann raffe ich mich auf und fahre zum Porschezentrum, um den reparierten Schlüssel abzuholen.
Und die Porschemagie arbeitet für mich.
Nach weniger als einem Kilometer fühle ich mich etwas besser.

Als die Schlüsselsache erledigt ist, bin ich so happy, dass ich den Carrera noch nicht in die Garage fahren will.
Der Schreibtisch erlaubt eine Ausfahrt und aus psychologischer Sicht ist sie absolut lebensrettend für Fräulein Traurig.

Mein Öl ist warm und auf den Landstraßen absolviere ich überflüssige Sprints.
Nur weil es sich so gut anfühlt…

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Immer den Rhein entlang.
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Bis ganz nah ans Wasser.
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Pole position auf der Fähre mit Blick auf die Ruderer.

Hilft ein Porsche bei Herzenskummer?
Ein bisschen schon.
Wenn alles noch so frisch ist, sind schon zwei Stunden, in denen man etwas anderes fühlt als dieses Scheißgefühl, gut.

Eine Frau packt aus.

Es ist erst kurz nach halb zehn, aber ich bin soooooooo erschöpft.
Dabei habe ich so ein cooles Post-Thema für heute.
Es ist erfreulich und es entspricht der Jugendkultur.
Ja, schon klar, wir sind hier alle keine 20 mehr, das merke ich daran, dass Ihr Euch nicht auf meinem Gesichtsbuch-Profil tummelt.

Oder liest hier jemand, der noch knackig jung ist?
Zurück zur Jugendkultur, die lüsterne Porschefahrerin schweift ab!!
Auf youtube packen lauter Menschen vor laufender Kamera irgendwelche Pakete aus.
Unboxing-video nennen sie so etwas.

Ich habe heute auch ein Paket bekommen.
Von einem Porschefreund.
Und das unboxing wird natürlich fotografisch begleitet.
Oder hättet Ihr lieber ein Video?
Noch nehme ich Wünsche entgegen!

Heute kann ich das Projekt nicht mehr starten, meine Augen sind schon winzig klein, ich habe schon meinen äußerst unsexy Schlafanzug an und liege mit Laptop auf dem Bauch im Bett.
Aber morgen!
Da packe ich aus.

Dat Kind hat nur Autos im Kopp…

…hat mein Porschefreund Andreas neulich geschrieben.
Ist das so?
Vermutlich zählen wir Porschisti schon zu den von Besessenheit bedrohteren Autobesitzern.
Aber das nicht ohne Grund, haben wir doch die schönsten Autos der Welt.

Die nächsten Wochenenden sind tatsächlich Auto-fetischistisch verplant.
Morgen geht es zu den Classic Days, da werde ich einen weiteren Autofreund zum ersten Mal sehen.
Er ist mit seinem Oldtimer dabei, was ich spektakulär finde.
Eskortiert werde ich vom Dr. und Andreas, einer der schönen Tage, an denen 3 Porsches bei mir parken.
Der Gedanke daran lässt mich beim Schreiben lächeln.

Bevor ich mich heute zwinge, früh ins Bett zu gehen, damit ich morgen im Morgengrauen einen Parkplatz im Großraum des Schloss Dyck bekomme (die Veranstalter weisen in besorgniserregender Weise darauf hin, dass man mit längeren Fußmärschen von den Parkplätzen zu rechnen habe…)
wünsche ich an dieser Stelle Markus gute Besserung, und hoffe, Dich und Ute am Ring zu sehen!

Neben dem Porscheprinzen und Autos ist durchaus noch Platz für Menschen in meinem Kopf 🙂

Spieglein, Spieglein an der Wand…

…steht in der Betreffzeile der Urlaubsmail meines Porschefreundes.
In der Nachricht aus Frankreich geht es weiter mit: „wer ist der Schönste im ganzen Land?“  beigefügt ist ein Foto seines wunderhübschen Porsches, der zwischen lauter häßlichen Kleinwagen parkt.

Hahaha! Ich mag das, wenn wir so knackig stolz auf unsere Porsches sind und sein können. Er ist wirklich mit Abstand das schönste Auto auf dem Foto.

Auch mein Porschebruder schickt mir immer wieder tolle Aufnahmen, die er auf seinen Touren von seinem hübschen Schatz macht.
Wir und unsere Freude am schönen Blech…

Mein Leben wäre ärmer ohne diese schönen Nachrichten meiner Porschefreundinnen und -freunde. Und ohne die technische Leichtigkeit, mit der wir Aufnahmen unserer Schätze mit anderen teilen können…

Gestern Abend las ich die Nachricht eines oldtimerbesitzenden Porscheverweigerers, auch mit schönem Fotoanhang natürlich.
Auf einem Bild saß seine Frau neben dem Wagen und war passend zum Fahrzeug gekleidet, das ist natürlich ein gelungenes Gesamtkunstwerk.

Da haben wir Porschisten es leichter. Wir können anziehen, was der Kleiderschrank gerade hergibt.
Außer Highheels und Schuhen mit zu dicker Sohle geht eigentlich alles.
Wir müssen auch gar nicht übermäßig schön sein, das sind ja schon unsere Autos.

Der neue Knopf

Diesen Post widme ich meinem Porschefreund Jürgen.
Jürgen hat wiederholt meinen Porsche verspottet, weil er angeblich zu wenig Knöpfe habe.
Ihm fehlten bei der Betrachtung diverse „Mein Porsche kann auch schneller, härter, lauter-Knöpfe“.
Da mein Auspuff von hinten wie ein Sportauspuff wirkte, wurde ich verspottet, ich hätte wohl einen Poser-Auspuff. Ohne Knopf, der ihn lauter macht.

Gestern habe ich einen Knopf entdeckt. Rund, neben dem Hebel zum Öffnen des Kofferraums. Beschriftet mit 0/1.
Er stand auf 1.

Schnell entwickelte ein anderer Forums-Bekannter die Hypothese, dies könne der nachträglich eingebaute Knopf zum Lautermachen des Auspuffs sein.

Heute bin ich dann in die Garage.
Der Boxster Dr. musste sich neben das  Autos stellen und ich hab den Knopf gedrückt.
Seine Diagnose: „Klingt irgendwie kerniger.“
Mein Eindruck: „Klingt irgendwie prolliger.“

Ok, jetzt ist das Rätsel also gelöst. Ich habe an komischer Stelle einen Knopf, der dafür sorgt, dass, wenn man ihn auf 0 stellt, mein Auto wie sein eigener Macho-Bruder klingt.

In meinen Unterlagen steht davon nichts.

Bei der nächsten Fahrt werde ich damit angemessen die Nachbarschaft nerven.
Danach werde ich entscheiden, ob es mir gefällt, oder ob ich ihn zukünftig lieber wieder kastriert fahren werde.

Mal wieder auf der Flucht

Mein Nachbar hat wieder die Schwarzarbeiter im Garten.
Sie kommen nach Feierabend, zeitgleich mit meinem Ruhebedürfnis und werfen die Kreissäge an. Oder die Flex, oder den Betonmischer.

Mein Nachbar arbeitet bei der Stadt, da darf man das sicher, das mit der Steuerhinterziehung.
Freundschafsdienst von den Kollegen aus dem Finanzamt, oder so.

Das war letzten Sommer genau so. Abend, warm, draußen sitzen geht nicht.
Dafür hat er aber jetzt eine töfte Wellnesslandschaft mit riesigem überdachten Pool und original Jacuzzi.

Ich schließe die Tür zum Garten und murmele ein paar böse Flüche.
Dann greife ich mir den Porscheschlüssel und lasse den Wellnessblödmann und die Siedlung, in der ich wohne hinter mir.

Ich muss grinsend an meinen Porschefreund denken. Der hat meinen Porsche ja schon einmal als meinen Fluchtwagen bezeichnet.
Mein Porschefreund ist klug.
Er ist tatsächlich oft mein Fluchtwagen.
Vor allen Härten des Lebens.

Non est ad astra mollis e terris via.
Aber ein Porsche verkürzt den Weg, höhö.

Nach wenigen hundert Metern ist meine Stimmung saniert. Ich fahre über Land, typische niederrheinische Landschaft. Links Kartoffelacker, rechts Zuckerrüben.
Eine entspannte Tour, Balsam für ramponierte Nerven.

Ein Fasanenmädchen steht mitten auf der Straße, ich bremse den 11er ab und schalte für den Biker hinter mir das Warnblinklicht an.
Dann hebt sie ab und wir können durch.

Per Handy meldet der Dr. Feierabend im Krankenhaus.
Meine Frage, ob er noch Lust habe zu fahren, beantwortet er erwartungsgemäß mit ja.
Ich glaube, wenn dieser Mann einmal keine Lust zum Porschefahren hat, muss man mit seinem baldigen Ableben rechnen.

Wir verabreden uns bei mir, ich stelle die schwarze Schönheit knisternd in die Garage.
Ein letzter liebevoller Blick und dann senkt sich das Tor.
Kurz darauf rollt der Boxster in die Straße und ich erkläre, dass ich noch Lust habe, zu fahren.
Der gutmütige Doktor wechselt auf den Beifahrersitz, ich belohne ihn mit einem Stück Kuchen, den ich heute gebacken habe.

Es gelingt mir, den Boxster zurück zu setzen, ohne ihn abzuwürgen und nach einer Weile finde ich den Schleifpunkt, der ungewöhnlich weit hinten liegt, immer leichter.
Wir gehen ein Stück spazieren (ein sicheres Zeichen, dass man alt wird, dieses abendliche Spazierengeh-Bedürfnis, schlimm, schlimm…)

Dann fährt er zurück und wir verabschieden uns zügig, weil beide müde sind.
Abende mit Porsche sind irgendwie immer gute Abende.