Tabu!

Gestern Abend hat mein wunderbarer Freund Marius,
der mich damals auch zum Porschekauf begleitet hat,
Lasagne für 8 Herren und eine Porschefahrerin gemacht.

Nach dem Essen gab es eine Runde Tabu.
Alle Begriffe, die irgendwie mit Auto zu tun hatten, wurde mit Anne hat ein…
Oder hinten am Porsche ist ein Sport…
erklärt.
Sehr lustig!

Ich hatte den Porsche genommen, die längere Strecke bot sich an.
Nach dem schönen Abend stieg ich zuhause beschwingt aus.
Ich musste meine Nachbarin rausklingeln, die mal wieder die Einfahrt auf mein Grundstück blockiert hatte.
Also, Motor laufen lassen, aussteigen, um die blöde Nuss zu holen, und dann in die Garage fahren.

Sicher haben viele Autofahrer sowas, oder ein ähnliches Modell an ihrem Schlüsselbund:
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Ich blieb darin hängen, und der Porscheschlüssel der so aussehen sollte:
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Sieht jetzt leider so aus:
DSCF1818

Nur, dass der abgebrochene Teil noch im Schloss des laufenden Porsches steckte.
Aaaaaaaaah! OH GOTT!!!!!
Zum Glück konnte ich es rauskriegen, ich hätte sonst überhaupt keine Ahnung gehabt, wie ich den Motor hätte ausstellen sollen.

Und zum Glück trage ich meinen Ersatzschlüssel aus Gründen der Porsche-Paranoia immer in meiner Handtasche, um ihn im Notfall mit meinem Leben verteidigen zu können.
Also konnte ich das Auto doch noch parken.
Aber ab jetzt sind dieses Schlüsselbänder für mich TABU!!!

Mal wieder auf der Flucht

Mein Nachbar hat wieder die Schwarzarbeiter im Garten.
Sie kommen nach Feierabend, zeitgleich mit meinem Ruhebedürfnis und werfen die Kreissäge an. Oder die Flex, oder den Betonmischer.

Mein Nachbar arbeitet bei der Stadt, da darf man das sicher, das mit der Steuerhinterziehung.
Freundschafsdienst von den Kollegen aus dem Finanzamt, oder so.

Das war letzten Sommer genau so. Abend, warm, draußen sitzen geht nicht.
Dafür hat er aber jetzt eine töfte Wellnesslandschaft mit riesigem überdachten Pool und original Jacuzzi.

Ich schließe die Tür zum Garten und murmele ein paar böse Flüche.
Dann greife ich mir den Porscheschlüssel und lasse den Wellnessblödmann und die Siedlung, in der ich wohne hinter mir.

Ich muss grinsend an meinen Porschefreund denken. Der hat meinen Porsche ja schon einmal als meinen Fluchtwagen bezeichnet.
Mein Porschefreund ist klug.
Er ist tatsächlich oft mein Fluchtwagen.
Vor allen Härten des Lebens.

Non est ad astra mollis e terris via.
Aber ein Porsche verkürzt den Weg, höhö.

Nach wenigen hundert Metern ist meine Stimmung saniert. Ich fahre über Land, typische niederrheinische Landschaft. Links Kartoffelacker, rechts Zuckerrüben.
Eine entspannte Tour, Balsam für ramponierte Nerven.

Ein Fasanenmädchen steht mitten auf der Straße, ich bremse den 11er ab und schalte für den Biker hinter mir das Warnblinklicht an.
Dann hebt sie ab und wir können durch.

Per Handy meldet der Dr. Feierabend im Krankenhaus.
Meine Frage, ob er noch Lust habe zu fahren, beantwortet er erwartungsgemäß mit ja.
Ich glaube, wenn dieser Mann einmal keine Lust zum Porschefahren hat, muss man mit seinem baldigen Ableben rechnen.

Wir verabreden uns bei mir, ich stelle die schwarze Schönheit knisternd in die Garage.
Ein letzter liebevoller Blick und dann senkt sich das Tor.
Kurz darauf rollt der Boxster in die Straße und ich erkläre, dass ich noch Lust habe, zu fahren.
Der gutmütige Doktor wechselt auf den Beifahrersitz, ich belohne ihn mit einem Stück Kuchen, den ich heute gebacken habe.

Es gelingt mir, den Boxster zurück zu setzen, ohne ihn abzuwürgen und nach einer Weile finde ich den Schleifpunkt, der ungewöhnlich weit hinten liegt, immer leichter.
Wir gehen ein Stück spazieren (ein sicheres Zeichen, dass man alt wird, dieses abendliche Spazierengeh-Bedürfnis, schlimm, schlimm…)

Dann fährt er zurück und wir verabschieden uns zügig, weil beide müde sind.
Abende mit Porsche sind irgendwie immer gute Abende.