Zehn vor neun an einem kalten, regnerischen Abend, der sich überhaupt nicht wie August anfühlt.
Der Himmel im Westen ist in ein unwirkliches Rot getaucht, und über dem Garten fliegen die zehn Gänse, wie jeden Abend, in V-Formation so tief, dass man ihre Flügel schlagen hört.
Der ganze Tag ist draufgegangen für Arbeiten in Haus und Hof.
Morgen kommt der Gärtnertrupp, der einen geliebten riesigen Baum vor meinem Haus fällen wird.
Es muss sein, da er droht beim nächsten Sturm arge Schäden zu verursachen.
Ich weiß noch, wie stolz ich war, als wir das Haus neu hatten, auf diesen über 50 Jahre alten Riesen.
Er ist höher als mein Haus und der größte Baum in allen Vorgärten hier.
Heute ist sein letzter Abend.
In solchen Momenten wünscht man sich, an Wiedergeburt zu glauben.
So schnell und mit Erledigungen angefüllt, wie mein Urlaub sich zu einem täglich magereren Etwas reduziert, wünschte ich mir, auch diese Zeit noch einmal erleben zu können.
Dann aber mit viel mehr Porschefahren, Entspannung und Spaß.
Man soll doch immer so leben, wie man sich wünschen würde, es getan zu haben, wenn man stirbt.
Wo bringt man in diesem Konzept all die Profanitäten unter, ohne die es scheinbar nicht geht?
Beim Aufräumen der Garage hatte ich heute kurz das Tor der Behausung meines schwarzen Prinzen geöffnet.
Sein breiter Knackarsch stand träge im trockenen Häuschen.
Zu wenig Porsche und zu wenig geküsst.
Zu profan dieser Tag.