Womit Sie rechnen müssen, wenn Ihre Frau einen Carrera in der Garage hat

Der Dr. sitzt mit seinem Laptop im Wohnzimmer als ich herein komme, und verkünde, ich hätte gerade ein ganz intensives Liebesgefühl verspührt.
Er macht einen Kussmund, weil er denkt, ich hätte ihn gemeint.
Meine Antwort „Oh Schatz, das tut mir jetzt leid, ich meinte den Porsche.“ kann nur ein Mann seines Formats so unerschüttert wegstecken.

Seit meiner Kindheit sammle ich im Herbst Kastanien.
Ich sammle Sie auf Asphaltflächen, wo die Autos sie nur plattfahren würden, und werfe sie an anderer Stelle auf hoffentlich fruchtbaren Boden, damit Bäume aus ihnen werden, oder die Rehe sich im langen Winter von Ihnen ernähren können.

So ein Karton mit Kastanien war noch von meiner letzten Dienstreise im Elfer.
Die Dinger haben recht viel Feuchtigkeit, deshalb wollte ich sie nicht länger auf dem Beifahrersitz stehen lassen.
Also ging ich rüber in die Garage.

Das Altweibersommer-Sonntagabend-Licht schien gedämpft durch das Fenster.
Seine perfekte Silhouette, außen der leicht benzinlastige Geruch, innen eher nach Leder.
Und da war es auf einmal.
Dieses intensive Liebesgefühl…

 

Trinken wie ein Sir

Heute enthielt die Post einen wahren Lacher.
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Mein Grundschulfreund Erik, und Miterfinder der Arne-Kollektion, schickte mir einen falschen Bart.
Hinweis: damit aus mir endlich ein echter Arne wird.
Arne wurde ich damals genannt, als man mich im Porschefahrerforum, aus dem ich eines Tages rausflog, für einen Mann hielt.
Erik, der mich seit 36 Jahren als Mädchen und später als Frau kennt, fand das superkomisch.
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Frau legt den Ring um die Flasche, aus der sie trinkt, und schon wird sie, dank falschem Schnauzbart, zum echten Kerl.

Wunderbar!
Die echte Kerlin ist heute bei einem der Wuppertaler Jungs eingeladen.
Bestimmt bin ich auf der Party die einzige Dame in schwarzem Cocktailkleid mit farblich abgestimmten Bart, passend zum schwarzen 11er. 🙂

Look poor think rich

Mein Freund Bastian und ich laufen durch Wuppertal. Vohwinkel. Kein wohlhabender Stadtteil.
Überrascht sehe ich einen schicken Porsche in einer Seitenstraße parken.
Kurz darauf die Erklärung: er parkt unter einem Praxisschild.

Name des Arztes und Buchstaben auf dem Nummernschild stimmen überein.
Mensch, denke ich, es gibt Berufsgruppen, die ihren Porsche ganz offen fahren.

Ich hingegen überlege mir immer recht genau, zu welchen Terminen ich welches Auto nehme.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich diese: „Sie fahren einen Porsche? Müssen Sie aber gut verdienen!“ Sprüche nicht mehr hören kann.

Es geht die Leute überhaupt nichts an, ob gut ich verdiene, und ob ich den Porsche von meinem Verdienst bezahlt habe, oder nicht.

Mit solchen Gedanken scheint der wuppertaler Arzt sich nicht zu plagen.
Gönnt man es Ärzten mehr?
Bin ich alleine mit solchen Effekten?
Sagt man das eher zu einer Frau, als zu einem Mann?

Manchmal komme ich mir schon vor, wie der Chef der Treberhilfe…

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Was hätte eine Frau gerne anders, an ihrem 11er?

Gestern Abend habe ich mit meinem Grundschulfreund Erik telefoniert.

Er ist nicht nur die Person, mit der ich am längsten in meinem Leben befreundet bin und ein wunderbarer Mann, sondern er liest auch mein Blog.

Er machte den Vorschlag, ich solle darüber schreiben, was aus Sicht einer Frau am Carrera zu verbessern sei.

Spontan kam meine Antwort: nichts!

Eine Kleinigkeit jedoch gibt es. Wenn ich während der Fahrt versuche, meinen USB-Stick in den dafür vorgesehenen Schlitz unter der Armlehne zu popeln, scheitere ich regelmäßig.

Das ginge jedem männlichen Fahrer, der nicht als Schlangenmensch arbeitet, vermutlich ähnlich.

Aber ansonsten?

Nichts.
Das Auto ist perfekt.
Und er ist für mich auch der einzig wahre Porsche. Genau so muss für mich ein Porsche sein.

Mir war sehr schnell klar, alle kleineren Motoren gehen nicht, ein Coupé muss es sein, schwarz war als Außenfarbe erst einmal gesetzt.

Ob es dabei eine Rolle spielt, dass ich eine Frau bin, weiß ich nicht.

Wir passen einfach zusammen, der schnelle schwarze 11er und ich.

 

Happy Birthday Blog!

Nurnichtausliebeweinen hat Geburtstag! 1 Monat! Eigentlich noch ein Blogbaby…

Foto

Heute vor einem Monat habe ich angefangen, ein Blog darüber zu schreiben, was passiert, wenn eine Frau einen Porsche kauft.

Über die meisten von Euch, liebe Leser, weiß ich sehr wenig. Ob Ihr alle Porschebesitzer  seid? Wieviele von Euch sind Frauen? Wann lest Ihr? Zum Frühstück? Wenn die Arbeit langweilt? Abends? Auf der Couch? Am Schreibtisch? Im Bett?

Ich weiß, wo Ihr lest: die meisten von Euch in Deutschland. Aber auch in der Schweiz, Frankreich, in Amerika, Italien, England, Österreich, den Philippinen und Brasilien. Wow!

Es freut mich, dass Ihr offenbar mögt, was ich schreibe. Ich habe aber keine Ahnung, was Euch besonders gefällt…

Ihr wisst so viel mehr von mir und dem wunderschönen Porsche, als ich von Euch. Aber das ist ja immer so bei Autoren und ihren Lesern.

Heute bin ich dran, Euch zu danken! Hätte niemand jemals gelesen was ich schreibe, ich hätte längst wieder aufgehört. Es wäre mir dann zu einsam geworden, im Netz.

So weiß ich zwar kaum etwas über Euch, aber ich weiß, dass es Euch gibt und das finde ich schön!

The great escape

Porsche ist Opium für die Frau.

Als Eskapismus bezeichnet man eine Haltung der Realität zu entfliehen. Dies ist laut Lehrbuch unter anderem durch Hinwendung zu Substanzdrogen möglich.

Meine Droge ist das Porschefahren, bevorzugt mit Musik. Kurz unterbrochen von Phasen, in denen ich nur der Musik meines Motors lausche.

In letzter Zeit esse ich oft komische Dinge, weil sie noch im Haus sind. Ans Einkaufen denke ich nicht mehr.

Dates? Nein, keinen Nerv, lieber noch etwas Spaß mit der schwarzen Schönheit. No man, no cry.

Die Buchführung? Der Haushalt? Die Gartenarbeit?

Welche Frage das Leben auch stellt, im Moment lautet die Antwort „Lieber `ne kleine Tour!“

Völlig verblüfft stellt dann die Opiumabhängige fest, dass tatsächlich der Kühlschrank bis auf Senf und Marmelade völlig leer ist. Und es halb neun am Samstagabend ist.

Egal, Frau kann auch auswärts essen gehen. Da Kurzstrecken gar nicht gut sind für den Sportwagen, darf es auch ruhig ein Dinner etwas weiter entfernt sein.

Zeit im Porsche bedeutet Zeit im faradayschen Käfig des Eskapismus.