Fahr schon mal den Fluchtwagen vor!

Neun Uhr abends und noch immer 25 Grad.
Nach einem schnellen Höflichkeitsgetränk mit den Kunden laufe ich zurück zu meinem Zimmer.
Hinter den Wolken am hellblauen Abendhitzehimmel bricht die Sonne hervor.

Ein schönes Bild.
Die alten Gemäuer und Gartenanalgen sind wunderschön, aber als ich am Porsche vorbei gehe, will ich nur eins: weg.
Am liebsten sofort.
Kloster
Mir war gar nicht klar, wie gut ich es normalerweise habe.
Die meisten meiner Kunden sind ausgesprochen nett.
Da ist man völlig verblüfft, wenn man unerwartet mal wieder so einem zünftigem Blödmann gegenüber sitzt.

Ich weiß nicht, wie oft ich während dieser Dienstreise die Tage gezählt habe, bis es vorbei ist.
Das erinnert mich an Schulzeiten.
Dieses Gefühl, dass die Stunde absolut nicht enden will…

„Nur noch heute, und der Rest von morgen“ ist zu meinem Mantra geworden.
Heute ist gleichzeitig Bergfest meines Dienstreisemarathons.
Mir ist nicht festlich.
Ich will in die Eifel und ohne irgendjemanden, der etwas von mir will, an die Strecke und Autos gucken. Motoren hören, schöne Manöver sehen, nix machen müssen,mich frei fühlen.

Aber heute noch und den Rest von morgen bleibt der Fluchtwagenschlüssel in der Handtasche.

Grün vor Neid

Gestern war VLN.
Bei wun-der-ba-rem Wetter.
Der Dr. ist hingefahren und kam zurück und erzählte, er habe an drei verschiedenen Stellen fotografiert.

Ich war in der Zeit zuhause geblieben.
Welpen und laute Motoren vertragen sich nicht.
Und die Kartoffeln mussten endlich gelegt werden.
Immer wieder schoben sich beim Schaufeln Bilder vom Rennen vor mein inneres Auge.

Seufzend versuchte ich mir einzureden, dass alles seine Zeit hat.
Und jetzt eben keine Rennzeit für mich ist.
Klappte mittelprächtig.
Und das, wo ich momentan soooo viel arbeiten muss.

Ein kleiner Trost war die Gruppe holländischer Mountainbikefahrer.
Sie kamen an unserem Garten vorbei, und waren von dem vierbeinigen Charmebolzen so entzückt, dass sie fragten, ob sie Fotos von ihm machen dürfen.
Dennoch fühlte ich mich grün vor Neid.

Heute Abend quetschen der Mops und ich uns beide in den Boxster und der Dr. muss uns mit einer Porschetour entschädigen!

 

 

Was hätte eine Frau gerne anders, an ihrem 11er?

Gestern Abend habe ich mit meinem Grundschulfreund Erik telefoniert.

Er ist nicht nur die Person, mit der ich am längsten in meinem Leben befreundet bin und ein wunderbarer Mann, sondern er liest auch mein Blog.

Er machte den Vorschlag, ich solle darüber schreiben, was aus Sicht einer Frau am Carrera zu verbessern sei.

Spontan kam meine Antwort: nichts!

Eine Kleinigkeit jedoch gibt es. Wenn ich während der Fahrt versuche, meinen USB-Stick in den dafür vorgesehenen Schlitz unter der Armlehne zu popeln, scheitere ich regelmäßig.

Das ginge jedem männlichen Fahrer, der nicht als Schlangenmensch arbeitet, vermutlich ähnlich.

Aber ansonsten?

Nichts.
Das Auto ist perfekt.
Und er ist für mich auch der einzig wahre Porsche. Genau so muss für mich ein Porsche sein.

Mir war sehr schnell klar, alle kleineren Motoren gehen nicht, ein Coupé muss es sein, schwarz war als Außenfarbe erst einmal gesetzt.

Ob es dabei eine Rolle spielt, dass ich eine Frau bin, weiß ich nicht.

Wir passen einfach zusammen, der schnelle schwarze 11er und ich.