Trinken wie ein Sir

Heute enthielt die Post einen wahren Lacher.
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Mein Grundschulfreund Erik, und Miterfinder der Arne-Kollektion, schickte mir einen falschen Bart.
Hinweis: damit aus mir endlich ein echter Arne wird.
Arne wurde ich damals genannt, als man mich im Porschefahrerforum, aus dem ich eines Tages rausflog, für einen Mann hielt.
Erik, der mich seit 36 Jahren als Mädchen und später als Frau kennt, fand das superkomisch.
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Frau legt den Ring um die Flasche, aus der sie trinkt, und schon wird sie, dank falschem Schnauzbart, zum echten Kerl.

Wunderbar!
Die echte Kerlin ist heute bei einem der Wuppertaler Jungs eingeladen.
Bestimmt bin ich auf der Party die einzige Dame in schwarzem Cocktailkleid mit farblich abgestimmten Bart, passend zum schwarzen 11er. 🙂

Arne Auto-Freck macht Männerurlaub

In unserer Kultur nennt man die Art von Urlaub, die ich mache, „Männerurlaub“.
Nein, keine Urlaub von den Männern, sondern Urlaub, wie eher Männer ihn mögen:
in meine freien Wochen habe ich maximal viele Motorsportveranstaltungen fabriziert.
Ich wandere schweigend, allein und bester Stimmung durch die Eifel und rede nur im Notfall.

Arne hat die Herrschaft über meinen Sommer fest in der Hand.

Heute sprach mich eine Frau an, ob ich ganz alleine unterwegs sei.
Klar, sage ich.
Mit Blick auf den „Nürburgring“ Schriftzug auf meinem T-shirt fragt sie, ob ich ein
„Auto-Freck“ sei.
Das ist „Freak“ auf Eifler-Platt.

Mein Porsche-Freund Andreas hat mir schon den Spitznamen
„Anne Strecke“ verpasst.
Das ist dort, wo man mich häufig findet…

Nach der langen Wanderung bin ich kurz davor, einen hungerbedingten Schwächetod zu sterben, als ich an einer rettenden Frittenbude vorbei komme.
Auf weißen Plastikstühlchen sitzen einige Männer, die meine hoffnungsfrohe Bestellung kommentierten:
„Rot-weiß! Dat is ne Kölnerin!“

Breit grinsend antworte ich an einem Pommes vorbei den Namen meiner Geburtsstadt
Entsetzte Schreie vom Nebentisch.
Kopfschütteln, Lachen, „Verbotene Stadt“-Murmeln.

Irgendwann lachen wir alle.
Mit frischer Kraft durch Kalorien-Inhalation winke ich meinen neuen kölschen Kumpels zum Abschied und setze meine schweigsame Wanderung fort.
Abends dann ein lecker Porsche-Ründchen,
besser kann Urlaub nicht sein.

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Wie ich ein Mann wurde

Fast mein ganzer Freundeskreis findet es komisch, dass ich im Sommer viel zum Nürburgring fahre. Sie haben schon im letzten Jahr gescherzt, dass ich aufpassen müsste, dass mir nicht Bart und Brusthaare wachsen, bei so einem männlichen Hobby.

Ich habe genau nachgesehen: nein, weder Bart noch Brustbehaarung. Gott sei Dank!!!

Offenbar tue ich häufiger Dinge, die andere Frauen nicht tun. Mein Verkäufer im PZ sagte, er hätte während seiner gesamten Berufstätigkeit noch keine Frau erlebt, die vor dem Kauf das Fahrzeug wegen eventueller Aufsetzschäden von unten sehen wollte. Ich wollte.

Die völlige Veränderung zum Mann fand, zumindest in den Augen meiner Mitschreiber  im Porscheforum, dann im April dieses Jahres statt.
Wie viele andere stolze Neu-Porschebesitzer hatte ich mich  und mein Fahrzeug im Forum vorgestellt und diese Vorstellung war auf einiges Interesse gestoßen.

Mehrere der Herren dort waren zu der Überzeugung gekommen, dass ich gar keine Frau sein könne. „Zu viel Ahnung“, zu „latent aggressiv“, zu „männlich“. Also gar keine Anne, sondern ein Arne.

Ich persönlich glaube gar nicht, sonderlich viel Ahnung zu haben, aber für die Jungs dort war es offenbar schon zu viel… ihr Weltbild war ins Wanken geraten.

Nun plane ich die Markteinführung einer „Arne-Kollektion“.
Sportswear für die porschefahrende Dame, nur echt mit dem „Arne“-Aufdruck und dem Bartsymbol 😉