Unter Drogeneinfluss am Steuer

Wenn ich schreibe, dass ich gestern Abend vollgepumpt mit Drogen am Steuer saß, ist das vermutlich besorgniserregend.
Der Hinweis, dass ich die Drogen alle selbst gemacht habe, klingt als hätte ich neben dem Porsche in der Garage, ein Crack-Labor im Keller.

Das ist nicht der Fall.
Gestern handelte es sich um Opioide.
Tolles Zeug, macht ruhig und euphorisch zugleich und angstfrei.
Ein wunderbares Gefühl.

Als ich spät am Abend noch an die Tankstelle fuhr, schwappte um mich diese rosa Wolke.
Ich hatte an einem Tag gleich zwei Aktivitäten, auf die der menschliche Körper mit Endrophinausschüttung reagiert, betrieben.

Früh morgens war ich laufen gewesen.
Bam! Die erste Dosis Endorphine.
Man steht dann mit so einem innerlichen dämlichen Dauergrinsen unter der Dusche.
Und wenn man danach ins Auto steigt, ist das noch nicht einmal illegal.

Abends haben wir wieder gesungen.
Beim mehrstimmigen Singen mischt die körpereigene Drogenküche den Endrophinen, die man beim Singen ausschüttet, noch einen guten Schuß Oxytocin hinzu.
Dafür muss man alternativ Babys stillen oder Sex haben. (Vermutlich in umgekehrter Reihenfolge…)

Und natürlich sind alle danach in ihre Autos gestiegen.
Das wär doch mal ein super Thema für eine Doktorarbeit:
„Der Einfluss von körpereigenen Opioidpeptiden auf die Fahrtüchtigkeit.“

Meine Hypothese: weniger road rage, aber ein leichter Hang zur Geschwindigkeitsüberschreitung…
passt ganz gut zum Carrera.

 

K*tzbrocken auf Rädern

Liebe blonde Frau im Audi mit dem Kennzeichen: RV-AA-260!
War Ihr Wochenende so schlimm?
Am frühen Montag mussten Sie mich mehrfach ausbremsen und beim Spurwechsel nötigen.

Sie mussten fast den gesamten Inhalt Ihrer Scheibenwischanlage auf mich verteilen, leider auch auf den zwischen uns fahrenden Motorradfahrer, aber das haben Sie in Ihrer Wut in Kauf genommen.
Mein Vergehen war schlicht zur selben Zeit auf der Straße zu sein, wie Sie.

Bitte begeben Sie sich in psychologische Behandlung.
Bei der Bewältigung Ihrer Probleme und Aggressionen ist professionelle Hilfe angeraten, bevor Sie wieder ein Fahrzeug bewegen.

Diese Worte möchte ich auch an Thomas, den LKW-A*rsch richten.
Als der Elfer und ich am Donnerstag von der Dienstreise kamen, hat er sich große Mühe gegeben, unter Dauereinsatz seiner Ozean-Dampferhupe die recht Spur neben mir so dicht zu machen, dass ich die Ausfahrt beinahe verpasst hätte.

Seinen Namen hatte er auf einem Fake-Nummernschild in seinem Fahrerhäuschen.
Nur dem netten Herren im Johanniter-Kombi, der mich dann hineinließ, hatte ich es zu verdanken, dass ich doch noch auf die A46 kam.
Was soll sowas?

Frau muss vermutlich froh sein, solchen Menschen nur kurz auf der Straße zu begegnen, und sie nicht als Kollegen, Vorgesetzte, Nachbarn oder Schwiegereltern zu haben.
Aber ich habe auf solche unmotivierten Aggressionsausbrüche beim besten Willen keine Lust mehr.

Sie sind so gefährlich wie überflüssig.
Wir bewegen uns hier auf den stauträchtigsten Strecken der Republik.
Überall Baustellen.
Wenn es dann mal fließt, sollte man einfach friedlich vor sich hinfahren und keinem anderen das Leben schwer machen.

Wenn man dazu nicht in der Lage ist:
Autoschlüssel so lange weglegen, bis die Psychotherapie anfängt zu wirken!!

Mein wunderschöner Porsche macht mich zu einer bösen Frau

Der rheinische Winter zeigt sich von seiner besten Seite.
Es ist so mild, dass ich den Elfer ohne Winterschlappen fahren kann.
Heute lagen ein paar hundert Kilometer vor mir, keine Kurzstrecke, also ein porschetauglicher Tag!

Wenn ich in den Seitenspiegel sehe, kann ich die prachtvollen Rundungen seiner Hüften sehen und der Motor klang wieder sooo sexy, ich liebe es, diesen Wagen zu fahren!
Wenn nur dieses Porblem nicht immer wieder auftauchen würde.
Schon wieder bin ich road-rage-Opfer geworden.

Also nicht Opfer eines anderen, sondern Opfer meiner eigenen Rage.
Und dabei brauche ich meinen Führerschein!
Mein Leben würde ohne nicht funktionieren.
Aber wenn ich in den Porsche steige, passiert irgendetwas mit mir.

Mir geht einen Sicherung durch und ich vergesse völlig alle Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ich will dann einfach nicht überholt werden.
Vermutlich wäre aus mir in jungen Jahren eine gute Rennfahrerin geworden.

Auf der Autobahn  haben solche Momente der Raserei allerdings nichts zu suchen.
Ich muss mich mehr in den Griff bekommen!
Es ist doch bestimmt gar nicht so schlimm, überholt zu werden.
Vielleicht ist das gar kein schwarzer Prinz, sondern schwarze, böse Magie auf Rädern.

Vielleicht habe ich aber auch zuviel Testosteron, ich werde mal den Dr. bitten, nach Zeichen von Bartwuchs bei mir zu suchen.
Aber immer wenn ich das tue, sagt er die einzigen Haare, die er sehen könne, wären die auf meinen Zähnen…

Diagnose: Road Rage

Endlich durfte der 11er wieder aus der Garage.
Ich bin heute in die Eifel gefahren.
Der Dr. sitzt auf dem Beifahrersitz.
Auf der Rückfahrt nähert sich ein fieser Audi SUV von hinten.

In Sekundenbruchteilen ist mir klar, dass ich nicht will, dass er mich überholt.
Ich trete das Gaspedal voll durch,
mein schwarzer Prinz sprintet drehfreudig los,
der Klotz hinter mir wird immer kleiner.

Zufrieden drehe ich mich zum Dr. und sage:
„Irgendwie wollte ich nicht, dass der mich überholt.“
„Road Rage.“ konstatiert er trocken von rechts.
Diese Diagnose ist eine Frechheit!

Interessanterweise gibt es dieses amerikanische Konzept im Deutschen gar nicht:
Im Englischen Wikipedia ist zu lesen:
„Road rage is aggressive or angry behavior by a driver of an automobile or other road vehicle. Such behavior might include rude gestures, verbal insults, deliberately driving in an unsafe or threatening manner, or making threats. Road rage can lead to altercations, assaults, and collisions that result in injuries and even deaths. It can be thought of as an extreme case of aggressive driving.“

Er behauptet, ich zeige eine Form des extrem aggressiven Fahrverhaltens?!

Das stimmt ÜBERHAUPT nicht.
Manchmal will ich nur einfach partout nicht überholt werden.
Sobald alle mir die linke Spur frei machen, bin ich ein blonder Engel.
Lammfromm am Steuer meines Carreras.

Ts, Road Rage, ich…!

Während ich dies schreibe lacht er neben mir im Bett liegend und sagt:
„Leugnen ist zwecklos.“
Ich knuffe ihn und antworte ein böses Wort mit A.
Er lacht und sagt dauernd Road Rage.

Das nächste Mal darf er nicht mehr mitfahren!
Er legt auch dauernd den Kopf an das Leder der Kopfstütze oder fasst die Innenverkleidung an und ist dann beleidigt, wenn ich sage, dass er das nicht darf.
Am besten fährt Frau, bei aller Liebe echt alleine! 😉