Smells like Teen Spirit

Er hat einen Carrera 4S und einen Cayenne GTS und einen Riesenpool hinterm Haus.
Ich kenne ihn nicht persönlich, aber sein Haus liegt auf der Route, die ich mit den Hunden immer nehme.
Neulich sah ich ihn zum ersten Mal außerhalb des Porsches.

Er war groß und hatte eine coole Jacke an.
Man hätte denken können, er ist ein toller Typ.
Als ich seinen Briefkasten erreichte, vor dem er gestanden hatte, konnte ich es nicht fassen.

Es lag ein intensiv süßlicher Teenie-Mädchenparfum-Vanilleduft in der Luft.
Er muss sich unglaublich viel von dem Zeug draufgekippt haben.
Gerüche lösen in uns sehr schnell Emotionen aus.
Was in aller Welt wollte Porschemann damit erreichen?

Gibt tonnenweise Geld aus, um den Nimbus der coolen Sau hinzubekommen, und dann riecht er wie ein Mädchen?
Nicht dass Mädchen per se uncool sind, aber solche die Vanille-Überdosis-Cremes auf ihre 13-jährigen Körper schmieren, irgendwie schon.

Immer, wenn er jetzt den machtvollen Sound seines Elfers in seiner Auffahrt erklingen lässt, muss ich grinsen.
In der Karre riecht es nicht nach Benzin und Leder, sondern nach Arbeitsunfall in der Vanillekipferl-Fabrik: Mann in Backmischung gefallen.

 

 

Ich heirate meinen Porsche!

Hier kommen sie, die Altweibersommer-Porschefotos.
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So schöne Farben, so ein schöner 997er.
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Was der Christophorus kann, kann ich schon lange: Porsche im Feld.
Rallyestrecke btw., war auch zeimlich dreckig…
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Mein Breitfrosch.
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Mit den Sexy Kurven macht er auch am Wasser eine gute Figur.
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Er hat sogar Apfel-Crono!
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Kein Wunder, dass ich beschlossen habe, ihn zu heiraten!

Pug Porsche

Mein Porsche-Bruder hatte mich gewarnt, der Hundegeruch würde in den Porsche übergehen.
Selbst, wenn der Hund nicht an die Innenverkleidung käme, würde sein Geruch quasi wireless sich im Wagen festsetzen.

Ich glaube, er überschätzt die Intensität des Geruchs, den ein kleiner, kurzhaariger Hund aus einer Transporttasche heraus absondern kann.
Da riecht man nämlich nix.
Zum Glück.

Frisch geduscht und guter Laune habe ich heute den Hund in seine neue, porschetaugliche Transporttasche gesetzt. (Gucci-style mit Knochenmotiv!)
Diese wurde dann in den Fußraum des Elfers manövriert.
Ich schnaufte, der Mops schnaufte.
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Den ersten Kilometer verbrachte er mit Wühlen, Schnaufen und dem „Ich-bin-ein-Mops-holt-mich-hier-raus-“ Komplett-Programm.
Danach hat er sich brav hingelegt und ist eingeschlafen.
Uff.

Ich wollte mit ihm zum Wald meiner Kindheit.
Dort stelle ich das Auto immer auf dem Parkplatz der Polizei ab.
Ich bilde mir ein, dort steht er sicher.
Heute war der Parkplatz überraschend voll.

Eine riesige Gruppe von Senioren-Waldläufern sammelte sich.
Mittendrin stiegen der Mops und ich aus dem Elfer.
Wie üblich waren alle hingerissen vom Charme des Welpens.
Wir verbrachten eine wunderbar entspannte Zeit im Wald.
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Als wir vom Spaziergang zurück zum Parkplatz kamen, stand neben meinem schwarzen Carrera ein weißes 4S Cabrio mit schwarzem Dach.
Ein schöner Anblick!
Davor standen ca. 40 Seniorenläufer, die Dehnübungen machten.

Wir wollten nicht stören und daher haben Mops und ich gewartet, bis alle ausgedehnt hatten.
Dann stiegen wir in den Porsche.
„Aha. Porsche.“ Kam es aus der Seniorengruppe.

Ja, Pug-Porsche!
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Dieses schöne Bild schickte mir ein englischer Porsche-Kollege 🙂

Elfer in Not!

Die neue C-Klasse wird bei Mercedes vorgestellt, habe ich heute Morgen im Badezimmerradio gehört.
Da wollte ich natürlich mal gucken gehen.
Der Dr. kann Mercedes nicht leiden.

Dennoch war er dabei und hat nur ca. zwei Stunden gebraucht, bis aufhören konnte, über die Marke und ihre Fahrzeuge zu meckern.
Wir sind eine Runde durch das Autohaus gelaufen, und im Keller, in einer völlig trostlosen Ecke (!) stand das Traurigste, was ich seit langem gesehen hatte:
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Da hatte doch tatsächlich irgendein böser Mensch seinen Porsche ausgesetzt!

Und diese teuflischen Leute haben ihn ihn den Keller in irgendeine schrömmelige Ecke geparkt.
Nur, um ihn zu demütigen.
Da steht dieses Prachtstück nun unglücklich und verstört.

Ein schwarzer Carrera 4S, allerdings mit dunklerem Leder als meiner, vor-Facelift, nur um die 40.000 gelaufen.
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Er braucht ganz schnell ein gutes neues Heim!

Bitte, wer kann möge ihn retten!
Das hat er wirklich nicht verdient.
Ich bin mit den Nerven am Ende.

4 Männer

Mann Nr.1 und ich sitzen im Boxster und fahren durch die Innenstadt.
Natürlich ist die rechte Spur wieder einmal zugeparkt.
Der Spurwechsel wird erleichtert durch Mann Nr.2.
Er lässt uns vor sich rein.

Und fährt dann, als wir am Hindernis vorbei sind, und wieder auf die linke Spur können, rechts neben uns.
Er sitzt in einem wunderschönen Carrera 4S, in schwarz.
Und hat hörbar Sapß an seinem Sportauspuff.

Das bringt Mann Nr.3 und 4 zu höchster Verzückung.
Die beiden, vielleicht sechs oder sieben Jahre vor dem eigenen Führerschein, stehen begeistert vom schwarzen Elfer auf dem Bürgersteig.
Sie starren ihn an und reden ganz aufgeregt.

Als Mann Nr. 2 an der Ampel ordentlich das Gaspedal drückt, habe ich etwas Sorge um die jungen Herren.
Sie sind so hingerissen, dass sie kurz vor einer Ohnacht stehen.
Aber auch mir gefällt der Klang und was ich sehe.

Mann Nr.1 muffelt „pubertär“ in seinen nicht vorhandenen Bart und steuert den Mädchenporsche unauffällig weiter durch die Stadt.

 

 

Brainwashed

Der mittlere von 3 Terminen fällt heute aus.

Zeit, die es sinnvoll zu füllen gilt.

Ich entscheide mich für Fahrzeugpflege.
Der Kombi ist noch dreckiger als der Porsche, und normalerweise wäre ich jetzt zur Waschstraße gefahren.

Aber ich bin einer Gehirnwäsche im Porschforum unterzogen worden.
Der edle Porschelack gehört per Hand gereinigt!
Es gibt dafür sogar Anleitungen. Wenn das so eine Wissenschaft ist, will ich keine grauenvollen Anfängerfehler am 11er machen und beschließe am Kombi zu üben.

Die Anleitung, die mir ein Freund hat zukommen lassen, ist voller Banalitäten, die jedem selbstputzenden Hausbesitzer nur ein müdes Lächeln abringen können. Man putze von oben nach unten… ach, echt?

Auf dem Weg zum Waschboxbetreiber überlege ich, wann ich wohl zum letzen Mal ein Fahzeug mit der Hand gereinig habe.
War es das Fahrrad, als Kind…?
Nein, das Motorrad, das ich als Studentin fuhr, fällt mir ein.

Auch schon 17 Jahre her…

Während ich den Kombi in die Waschbox setze, fährt der Zwilling von meinem Porsche an mir vorbei. Ein schwarzer Carrera 4S.

Und biegt in die Waschstraße ein!!!

Jetzt komme ich mir völlig bescheuert vor.
Dennnoch fange ich an, das Auto erst vorzureinigen, fülle dann einen Eimer mit Wasser und Autoshampoo (Marke 0815, ich soll verdammt sein, wenn ich anfange bei den teuren Brüdern aus dem Nachbarland einzukaufen).
Es schäumt wie irre.
Gut so, Kapillarwirkung!

Mit dem Mikrofaserwuschel wird von oben nach unten geschäumt.

Ich stoße mir den Kopf am Seitenspiegel, pople das Wuschelding in meine Felgen und frage mich, ob es weise ist, wertvolle Lebenszeit auf diese Weise zu verbringen.

Aber ich bin brainwashed und mache weiter. Klarspülen und abtrocknen (hierfür habe ich ein superweiches Riesentuch aus meinem Mikrofaserfundus mit, es ist altrosa).
Ok, fertig.

Innenraum noch leicht staubig, nix ist poliert oder gewachst, die tiefer liegenden Schrauben an den Felgen sind nicht völlig sauber und auch meine Reifen glänzen nicht wie Speckschwarten.

Dafür sind Flusen vom Abtrocknen auf dem Auto.

Ich fahre zurück, auch meine Arbeitsstätte hat noch etwas Aufmerksamkeit nötig.

Ich stelle das Auto ab, und zehn Minuten später fängt es an zu regnen. Das dürfte die Flusen erledigen. Das frischgewaschene Aussehen allerdings auch.

Warum in aller Welt wollen wir Dinge, die so leicht dreckig werden wie Autos, besonders Felgen, makellos sauber haben?

Haben wir sonst keine Probleme? Warum lesen wir in der Zeit nicht ein gutes Buch, pflanzen einen Baum und entschädigen die Welt so für unsere PS-Sünden oder tun eine gute Tat?

Hin und her gerissen zwischen Autofetischismus und gesundem Menschenverstand beschließe ich, das Thema vorerst zu verdrängen.

Bald ist der heilige Porsche dran, Fortsetzung folgt…

Porsche Sports Cup2013 319
Echte Rennwagen werden nicht lackschonend gepflegt…

Mein erstes Mal

Mein erstes Mal  bin ich kurz nach meiner Geburt im Porsche gefahren. Als Beifahrerin von Papa.

41 Jahre später, im klassischen Alter der midlife crisis, tat ich das, was viele Männer auch tun, in diesem heiklen Lebensabschnitt.

Nein, ich beschloss nicht, eine Affäre mit einer 20 Jahre jüngeren Frau zu beginnen!

Ich kaufte einen Porsche.

Vor den Kauf hat der liebe Gott die Probefahrt gesetzt. Meine Entscheidung war auf ein Porschezentrum bei mir in der Nähe gefallen. Ein Anruf, mit der Bitte um einen Probefahrttermin, führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Ein erboster Anruf beim Verkaufschef mit dem Hinweis, ich sei kurz davor, den Spaß am Autokauf zu verlieren, brachte schließlich den angestrebten Termin. Vielleicht ein frühes Zeichen, dass es nicht immer leicht sein würde, in der Porschewelt zu leben…

Dann saß ich drin. Im Carrera mit 345 PS. Zuerst nur auf dem Beifahrersitz, ich Memme. Und schon da hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich mir einen Sportwagen anders vorgestellt hatte. Schneller, spritziger… als ich ihn dann selber fuhr, bestätigte sich dieses unbefriedigende Gefühl. Zur großen Überraschung des Verkäufers stand ich nach einer halben Stunde wieder vor ihm, mit den Worten: „Der macht mich irgendwie nicht glücklich, haben sie einen anderen?“

Er hatte. Einen Carrera 4 GTS. Schon beim Verlassen des Parkplatzes stellte sich das Gefühl ein, auf das ich gewartet hatte. „Ja, so muss es sein!“

Die Preise für den GTS sind und blieben hoch, alle Versuche, einen kleineren Motor zu fahren, endeten unbefriedigt. Geworden ist es, fast ein Jahr später, schließlich ein Carrera 4S, mit 385 PS. Ein Kompromiss zwischen meinem need for speed und meiner Investitionsbereitschaft.

Zwei endlos lange Wochen lagen zwischen dem zittrigen Unterschreiben meines ersten Porschekaufvertrags und dem Tag, an dem ich ihn abholen konnte. Die Motorhaube sollte wegen Steinschlägen noch neu lackiert werden und ich hatte einen Urlaub geplant.

Um mir die Zeit zu vertreiben, war ich viel im pff unterwegs. Einem Forum, in dem sich Porschefahrer austauschen. In dieser Zeit kam mir die Idee für dieses Blog. Unglaubliche Dinge geschahen. Unter anderem wurde ich für einen Mann gehalten. Doch davon später mehr…