Ex und hopp

Ich verstehe die Männer nicht.
Gut, dass ist an sich jetzt nichts Neues.
Viele Frauen verstehe ich auch nicht, aber hier soll es um Männer gehen.
Es sind nämlich ausschließlich Männer von denen ich den folgenden Satz lese.

„Der Porsche ist verkauft.“
Auf meine bestürzte Reaktion kommt die Begründung:
„Ich habe einen guten Preis dafür bekommen.“
Teilweise gefolgt von „Der nächste ist schon bestellt.“

Jungs, Ihr kommt mir vor wie Boris Becker.
Der ersetzt auch eine gut pigmentierte Dame mit der nächsten.
Oder Schröder, bei dem waren die Damen blond.
ES WAR EUER ERSTER PORSCHE!!

Den gibt man doch nicht mit leichter Hand weg.
Oder habt Ihr heimlich geweint und gebt das nur nicht zu?

Der Dr. und ich, beide noch im Vollbesitz unserer Ursprungsporsches, planen hingegen einen ausgeprochen romantischen Ausflug.
Der Hundesitter ist gebucht, wir fahren zum 24h-Rennen.
Und zwar zusammen!

Das ging, seit wir Moses im letzten Jahr bekamen, nicht mehr.
Man kann ja nicht mit einem Welpen zu einer Motorsportveranstaltung.
Nun werden wir, wie damals vor zwei Jahren, als wir nur Porschkumpels waren, gemeinsam auf der Tribüne sitzen.

Glühende Bremsscheiben wir kommen!

Männer und Frauen

Ich bin immer wieder verblüfft von den Männern.

In vielen Lebenslagen. Aber das würde hier zu weit führen.

An dieser Stelle geht es mir um das schier endlos erscheinende Wissen über Autos, mit dem mich Männer immer wieder verblüffen.

Wir stehen gemeinsam auf irgendeiner Autoveranstaltung oder sitzen vor dem Rechner und sehen uns Fotos an.

Egal welcher Mann und welches Auto, es kommt unweigerlich: Ah, ein 300er Dideldö von neunzehnhundertirgendwas.
Toll, woher können die das?
Ich hingegen schaffe es, in den meisten Fällen Farbe und Marke benennen zu können. Kläglich.

Wann sammlen Männer dieses Autowissen?
Schon während der Kindheit?
Und was machen Frauen in der Zeit?
Gibt es ein Gebiet, auf dem wir den Männern ähnlich überlegen sind?
Hätte ich in meiner Kindheit mehr Autoquartett spielen sollen?

Vermutlich werde ich meinen Rückstand in diesem Leben nicht mehr aufholen können.
Wie auch?

Gut, dass es diese wandelnden Autolexika gibt.

Mein erstes Mal

Mein erstes Mal  bin ich kurz nach meiner Geburt im Porsche gefahren. Als Beifahrerin von Papa.

41 Jahre später, im klassischen Alter der midlife crisis, tat ich das, was viele Männer auch tun, in diesem heiklen Lebensabschnitt.

Nein, ich beschloss nicht, eine Affäre mit einer 20 Jahre jüngeren Frau zu beginnen!

Ich kaufte einen Porsche.

Vor den Kauf hat der liebe Gott die Probefahrt gesetzt. Meine Entscheidung war auf ein Porschezentrum bei mir in der Nähe gefallen. Ein Anruf, mit der Bitte um einen Probefahrttermin, führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Ein erboster Anruf beim Verkaufschef mit dem Hinweis, ich sei kurz davor, den Spaß am Autokauf zu verlieren, brachte schließlich den angestrebten Termin. Vielleicht ein frühes Zeichen, dass es nicht immer leicht sein würde, in der Porschewelt zu leben…

Dann saß ich drin. Im Carrera mit 345 PS. Zuerst nur auf dem Beifahrersitz, ich Memme. Und schon da hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich mir einen Sportwagen anders vorgestellt hatte. Schneller, spritziger… als ich ihn dann selber fuhr, bestätigte sich dieses unbefriedigende Gefühl. Zur großen Überraschung des Verkäufers stand ich nach einer halben Stunde wieder vor ihm, mit den Worten: „Der macht mich irgendwie nicht glücklich, haben sie einen anderen?“

Er hatte. Einen Carrera 4 GTS. Schon beim Verlassen des Parkplatzes stellte sich das Gefühl ein, auf das ich gewartet hatte. „Ja, so muss es sein!“

Die Preise für den GTS sind und blieben hoch, alle Versuche, einen kleineren Motor zu fahren, endeten unbefriedigt. Geworden ist es, fast ein Jahr später, schließlich ein Carrera 4S, mit 385 PS. Ein Kompromiss zwischen meinem need for speed und meiner Investitionsbereitschaft.

Zwei endlos lange Wochen lagen zwischen dem zittrigen Unterschreiben meines ersten Porschekaufvertrags und dem Tag, an dem ich ihn abholen konnte. Die Motorhaube sollte wegen Steinschlägen noch neu lackiert werden und ich hatte einen Urlaub geplant.

Um mir die Zeit zu vertreiben, war ich viel im pff unterwegs. Einem Forum, in dem sich Porschefahrer austauschen. In dieser Zeit kam mir die Idee für dieses Blog. Unglaubliche Dinge geschahen. Unter anderem wurde ich für einen Mann gehalten. Doch davon später mehr…