Mit dem Porsche auf Männerfang

Als ich damals einen Porsche kaufen wollte, hatte ich niemanden, der mir sagen konnte, welche Preise angemessen sind.

Um Informationen zu bekommen, habe ich mich im Porscheforum angemeldet.
Nicht, um einen Mann zu finden.
Gut, als ich ihn dann hatte (den Porsche, nicht den Mann!) hat meine Vorstellung für ein gewisses Maß an Furore gesorgt.
Aber nicht für Dates.

Auch an der Rennstrecke schauen die Herren auf die Autos und nicht auf mich.
Die meisten sind vermutlich in glücklicher Beziehung oder quatschen eben einfach keine wildfremden Frauen an.
Außerdem bin ich meist mit Kamera und oder Sonnenbrille vor den Augen und Stöpseln in den Ohren vermutlich auch einfach nicht so leicht ansprechbar.

Im Forum denken einige Männer aber ernsthaft, ich sei auf der Suche nach einem Porschefahrer.
Bin ich aber nicht.

War ich auch nie.
Ich glaube daran, dass es sinnvoller ist, Dinge selber zu besitzen, als Leute zu suchen, die das Objekt der Begierde schon haben.
Das Gefühl, sich einen Lebenstraum zu erfüllen, einen eigenen 11er zu besitzen, ist durch keinen Porschefahrer zu ersetzen.

Könnte ich einen Mann lieben, der mit Autos nichts am Hut hat?
Schwierig.
Früher ging das mal, aber da war meine Autoliebe noch zart.

War ich auf Männerfang, als ich ihn kaufte?
Nein.
Ich hatte die Nase mehr als voll von den Kerlen und war vermutlich so desinteressiert am Daten, wie selten zuvor in meinem Leben.

Ich war auf dem Fang nach Glück.
Und das funktioniert.
Ein Porsche ist ein Glücksfänger.

Es macht glücklich, ihn zu fahren.
Es macht glücklich ihn anzusehen.
Es macht glücklich, ihn zu spüren.
🙂

Gewonnen!

Hier schreibt eine Gewinnerin. 🙂
Ich habe bei einem Preisausschreiben einer Autozeitung mitgemacht.
Und gewonnen.
Früher verschickte man dafür Postkarten.
Heute geht das online. Ich fühle mich etwas alt, wenn ich an die Postkartenmethode denke…
Als Preise winkten Eintrittskarten für attraktive Autoveranstaltungen.

Jetzt habe ich Tagestickets für die Classic Days auf Schloß Dyck am Wochenende gewonnen und mich sehr gefreut.
Eines davon brauche ich nicht, wer also am Samstag hin will und noch keine Karte hat, möge mir einen kurzen Kommentar schicken, ich kann im Hintergrund die Mailadressen der Kommentierenden sehen und melde mich dann.

Kommen wir zu den Verlieren des Tages.
Diesen Text schreibe ich auf meinem neuen Laptop.
Das alte Gerät hatte schon einige Jahre auf dem Buckel und starb zusehens unter meinen Händen.
Anfangs hatte ich noch nicht meinen gewohnten Werbeblocker installiert und ging ins Porscheforum.

Schnell wurde mir wieder klar, warum ich nicht dort blogge.
Wenn ich in ein  Porscheforum gehe, möchte ich keine Werbung von Unternehmen sehen, die afrikanische Frauenkontakte anbieten.
Zum einen ist das mehr als off topic. Zum anderen schlicht frauenfeindlich.

Im Forum ist es verboten, Schimpfwörter wie zum Beispiel „Scheiße“ zu schreiben. Da gibt man sich niveauvoll.
Für das Geld der Werbekunden scheint es nach unten keine Niveaugrenzen zu geben.

Die Forumsbetreiber können sich, glaube ich zumindest, alle einen Porsche leisten.
Sie sind nicht arm.
Sie sind aber so gierig, dass sie bereit sind, auch Katalogbräute-Escort-service-Werbegelder zu kassieren.
Und das soll ich mir als Frau angucken?
Denkt Ihr, dass Eure männlichen Forumsmitglieder diese Art der Sexkontaktsuche nötig haben??
No way Jungs. Damit macht Ihr Euch für mich zu  Verlierern.

Brainwashed

Der mittlere von 3 Terminen fällt heute aus.

Zeit, die es sinnvoll zu füllen gilt.

Ich entscheide mich für Fahrzeugpflege.
Der Kombi ist noch dreckiger als der Porsche, und normalerweise wäre ich jetzt zur Waschstraße gefahren.

Aber ich bin einer Gehirnwäsche im Porschforum unterzogen worden.
Der edle Porschelack gehört per Hand gereinigt!
Es gibt dafür sogar Anleitungen. Wenn das so eine Wissenschaft ist, will ich keine grauenvollen Anfängerfehler am 11er machen und beschließe am Kombi zu üben.

Die Anleitung, die mir ein Freund hat zukommen lassen, ist voller Banalitäten, die jedem selbstputzenden Hausbesitzer nur ein müdes Lächeln abringen können. Man putze von oben nach unten… ach, echt?

Auf dem Weg zum Waschboxbetreiber überlege ich, wann ich wohl zum letzen Mal ein Fahzeug mit der Hand gereinig habe.
War es das Fahrrad, als Kind…?
Nein, das Motorrad, das ich als Studentin fuhr, fällt mir ein.

Auch schon 17 Jahre her…

Während ich den Kombi in die Waschbox setze, fährt der Zwilling von meinem Porsche an mir vorbei. Ein schwarzer Carrera 4S.

Und biegt in die Waschstraße ein!!!

Jetzt komme ich mir völlig bescheuert vor.
Dennnoch fange ich an, das Auto erst vorzureinigen, fülle dann einen Eimer mit Wasser und Autoshampoo (Marke 0815, ich soll verdammt sein, wenn ich anfange bei den teuren Brüdern aus dem Nachbarland einzukaufen).
Es schäumt wie irre.
Gut so, Kapillarwirkung!

Mit dem Mikrofaserwuschel wird von oben nach unten geschäumt.

Ich stoße mir den Kopf am Seitenspiegel, pople das Wuschelding in meine Felgen und frage mich, ob es weise ist, wertvolle Lebenszeit auf diese Weise zu verbringen.

Aber ich bin brainwashed und mache weiter. Klarspülen und abtrocknen (hierfür habe ich ein superweiches Riesentuch aus meinem Mikrofaserfundus mit, es ist altrosa).
Ok, fertig.

Innenraum noch leicht staubig, nix ist poliert oder gewachst, die tiefer liegenden Schrauben an den Felgen sind nicht völlig sauber und auch meine Reifen glänzen nicht wie Speckschwarten.

Dafür sind Flusen vom Abtrocknen auf dem Auto.

Ich fahre zurück, auch meine Arbeitsstätte hat noch etwas Aufmerksamkeit nötig.

Ich stelle das Auto ab, und zehn Minuten später fängt es an zu regnen. Das dürfte die Flusen erledigen. Das frischgewaschene Aussehen allerdings auch.

Warum in aller Welt wollen wir Dinge, die so leicht dreckig werden wie Autos, besonders Felgen, makellos sauber haben?

Haben wir sonst keine Probleme? Warum lesen wir in der Zeit nicht ein gutes Buch, pflanzen einen Baum und entschädigen die Welt so für unsere PS-Sünden oder tun eine gute Tat?

Hin und her gerissen zwischen Autofetischismus und gesundem Menschenverstand beschließe ich, das Thema vorerst zu verdrängen.

Bald ist der heilige Porsche dran, Fortsetzung folgt…

Porsche Sports Cup2013 319
Echte Rennwagen werden nicht lackschonend gepflegt…

Deutsche Autozeitungen…

Hätte man mich noch vor wenigen Jahren nach einer Autozeitung gefragt, wäre mir nur das ADAC-Blatt eingefallen…

Inzwischen lese ich sie und freue mich immer, wenn ich irgendwo warten muss und dort eine liegt.

Obwohl sie sich mit meinem Lieblingsfetisch beschäftigen, mag ich die deutschen Automagazine nicht sonderlich.

Sie sind reichlich dröge und nicht selten überaus unwitzig. Mein Lieblingsbespiel ist die Überschrift „Vati wünscht sich Ladedruck, Mutti wünscht sich Laderaum“ oder so ähnlich, die mich letztes Jahr sehr erzürnt hat.

Diesem Käseblatt für Motorsport habe ich einen Leserbrief geschrieben. Als Leserin möchte ich so etwas nicht sehen. Ebenso wenig wie Bannerwerbung vom Escortservice auf den Seiten meines Lieblings-Porscheforums. (Dies ist einer der Gründe, warum ich ein einges Blog habe, my rules !) Von den Werbungseinkäufern des Forums unbemerkt, ist hierbei die Botschaft: „Und wenn Du selbst trotz Porsche keine Frau kriegst, kauf Dir eine!“

Ich schweife ab…

Zurück zur Kernaussage: die deutschen Motor-Blätter haben noch jede Menge Raum nach oben. Wie es geht, zeigen zum Beispiel die englischen Kollegen, doch dazu ein andermal mehr…

Mutti steigt jetzt erst einmal in ihr Fahrzeug mit ordentlich Ladedruck und überholt ein paar Vatis 😉