Der Tag, an dem ich einen Porsche kaufte

Gestern vor einem Jahr habe ich den Vetrag für den Kauf meines wunderschönen Porsches unterschrieben.
Ich bin nicht reich und ich neige auch nicht dazu, mit Geld um mich zu werfen.
Aber hinter mir lagen üble Jahre und ich hatte etwas geerbt.

Mein Leben lang hatte ich schon davon gesprochen, dass ich mal einen Porsche haben wollte und hatte dann ein Jahr lang das Thema ernsthafter bewegt und mir eine ganze Reihe von 911ern angesehen.
Der Wagen, der mein Porsche werden sollte, stand in Dortmund.

Drei Tage, bevor er meiner wurde hatte ich ihn gesehen und probegefahren.
Aber er war innen braun und ich war mit nicht sicher, ob ich das will.
Davon abgesehen gab es keinen Grund, ihn nicht zu nehmen.
Also nahm ich meinen autodesinteressierten Freund Marius mit, zur moralischen Unterstützung, um ihn mir noch einmal anzusehen.

Und selbst der sagte: „Du hast das Geld, mach das ruhig.“
Und dann habe ich es tatsächlich getan.
Ich war hin und her gerissen zwischen „Oh mein Gott, was tue ich da?“ Und „Jaaaa, ich kaufe endlich meinen Porsche.“

Aber die ganze Zeit schwang auch das Gefühl mit, dass ich wohl wahnsinnig sein müsste, so viel Geld für ein Auto…
Von dem Tag gibt es sehr schöne Fotos, die Mari gemacht hat.
Wie ich gerade unterschreibe und wie ich das „Verkauft“-Schild an MEINEN Porsche mache.

Habe ich den Kauf bereut?
Nicht eine Sekunde.

Ihn zu kaufen war Glück in einer Zeit, die arm an Glücksmomentan war, und er hat mich seitdem schon so oft glücklich gemacht.
Und er ist einfach ein saugeiles Auto.
Mein Porsche.

 

Valentinstag – feiern oder ignorieren?

Klar, man(n) kann den Valentinstag als Erfindung amerikanischer Blumenhändler ablehnen.
Man kann auch alle anderen Tage dieser Art ablehnen, nach dem Motto: „Das feiere ich jeden Tag“.

Ich aber werde heute feiern.
Und der Grund ist mein Valentinstag vor einem Jahr.
Damals hatte ich noch keinen Porsche und keine Hoffnung, dass mich in absehbarer Zeit mal wieder jemand lieben würde.

Ich ließ mich gerade von dem Mann scheiden, den ich fast die Hälfte meines Lebens lang geliebt hatte.
Am Valentinstag war ein Termin bei der Scheidungsanwältin.
Auch, wenn man die Scheidung will, fühlt man sich äußerst beklommen nach solchen Terminen.

Ich verließ also die Kanzlei am Abend des 14.2.2012 und lief zu meinem Auto, damals noch die alte C-Klasse.
Auf dem Weg zum Parkhaus hatte jeder gottverdammte Mann, den ich auf der Straße sah, einen Blumenstrauß oder eine Rose in der Hand.

Mit jedem Schritt wurde mein Herz schwerer.
Was mich gerettet hat: meine Freunde und ich haben uns zum Abendessen getroffen und unser Motto war: „Wir schei*en auf den Valtentinstag.“
Aber man kann nicht wirklich ignorieren, wenn einen keiner liebt.
Ich zumindest kann das nicht.

Wer hätte gedacht, dass ich einen Monat später einen Porsche kaufen würde und am Ende dieses Monats meine neue Liebe treffen würde?
Ich werde heute feiern.
Feiern, dass auch die finstersten Phasen des Lebens irgendwann ein Ende haben.
Und das ist doch ein guter Grund.

Tschüß 2013!

2013 hat nicht mehr viele Stunden und der Carrera steht vor Knallern sicher in der Garage.
Ich habe in diesem Jahr eine Reihe von Dingen zum ersten Mal im Leben getan, obwohl ich ja schon eine Dame mittleren Alters bin.
Das ist insofern ungewöhnlich, weil man normalerweise oft auf ausgelatschten Pfaden unterwegs ist.

Hier kommt eine Liste der Dinge, die ich, neben vermutlich vielen anderen, dieses Jahr zum ersten Mal im Leben gemacht habe:

  • Porsche kaufen
  • Scheiden lassen
  • DTM
  • 24h
  • Blancplain
  • Classic Days
  • Rausfliegen aus einem Forum
  • Blog schreiben, das tatsächlich Leser findet
  • Videos drehen
  • Person öffentliche(re)n Interesses sein
  • von Menschen, die mich noch nie gesehen haben, im Internet beleidigt werden
  • neue nette Leute treffen, weil sie dieselben Autos gut finden
  • im offenen Boxster in der Sonne knutschen
  • auf einer Raketenstation herumlaufen
  • für einen Mann gehalten werden
  • mit drei saujungen Männern befreundet sein (und selber nicht mehr saujung sein…)
  • alleine auf der hohen Acht stehen
  • mit einem Menschen, den ich liebe zum Ring fahren
  • schlimmen Rennunfall sehen
  • Rallye ansehen
  • Anzeige bekommen, wegen unflätiger Handbewegungen im Straßenverkehr

und vermutlich noch viel, viel mehr…
Dieses Jahr war nicht immer leicht, aber viel besser als das Jahr davor.

Danke an die vielen tollen Menschen, die mir oft, ohne dass wir uns jemals persönlich getroffen haben, Mut zugesprochen haben, meine Freude am Porsche geteilt haben, meine Fragen beantwortet, mir hilfreiche Tipps gegeben haben, tolle Freunde geworden sind, Ihr seid ein großer Gewinn!

Kommt mir gut in ein glückliches und gesundes 2014 und habt allzeit gute und sichere Fahrten! :-***