Einsame Blondine sucht… Winterreifen

Ich bin auf der letzten Dienstreise des Jahres.
In Erfurt.
Der Winter bisher war schneearm und ich dachte, vielleicht hat das PZ hier ja einen Satz Winterreifen für mich, den ich dann im Kombi für den Elfer mit in den Westen nehmen könnte.

Die ernüchternde Info: es gibt keine neuen Komplettsätze mehr für den 997!!
Würde das PZ mir einen Satz mit RDK zusammenstellen, käme man auf 5500 Euro.
Passende gebrauchte Sätze gibt es für mich leider weder im PZ in Erfurt, noch in Düsseldorf oder Dortmund.

Ich fühle mich irgendwie ganz schön Oldtimer…

Damals in den Ardennen

Der Winter ist da.
Boxster2
Heute Morgen war der Boxster voller Eisblumen.
Boxster1Das sah so schön aus, dass ich gleich mal die Handykamera bemühen musste.

Ich habe einen Satz neuer Winterreifen kaufen müssen, die vom Mercedes waren durch.
Für den Porsche habe ich noch immer keine, aber der Salzmist ist ohnehin ein Problem.

Seufz.
Ich habe gelesen, das man die ersten 200-300 Kilometer mit neuen Reifen schlechteren Grip hat.
Also sind wir mit unendlich langsamen, paranoiden 120 kmh in die Eifel geschlichen.

Kaum stieg der Dr. aus dem Auto, setzte auch schon der Schneefall ein.
Während er in Marmagen Brot kaufte, verwandelte sich die Landschaft um mich herum von Herbst in Winter.
So in die Schneeflocken hinein zu fahren ist ausgesprochen hypnotisch…

Der fiese Wind macht in der Eifel aus 2 Grad gefühlte -8.
Noch einen Monat lang werden die Tage immer kürzer und bis zu den nächsten Rennen am Ring dauert es noch unglaublich lange.

Um meine 300 Kilometer voll zu bekommen, sind wir in den Ardennen gewesen.
Dort ist der Sprit 5 Cent billiger als zuhause, so kann man sich den Einkaufstripp im belgischen Supermarkt am heiligen Sonntag schön reden.

Epilog:
Als Kind war ich wohl recht prüde, wenn Klimbim im Fernsehen lief (für die jungen Leser: eigenartige, überdrehte 70er-Jahre Comedy mit nackten Brüsten), war ich immer konsterniert, wenn Ingird Steger und die andere Dame mal wieder blank zogen.
In den Ardennen war jedoch der Opa, der trug, glaube ich, Bademantel…

Einen Schritt voraus

Gestern hatte ich eine denkwürdige Begegnung.
Sklavisch lasse ich jedes Jahr die Winterreifen auf mein Auto ziehen.
Dabei befolge ich die O-O-Regel und gestern war es wieder so weit.
Der Porsche bekommt am Freitag schicke Winterreifen gekauft.
Gerade in der Eifel ginge es auch gar nicht ohne.

Trotz dicker Erkältung erscheine ich brav in meiner Werkstatt.
Der Chef hat dieselbe C-Klasse wie ich.
Was ich nicht wusste: er hat auch einen schwarzen Carrera S.
Den hat er allerdings gestern verkauft.

Als ich dem Mechaniker meinen Schlüsselbund reiche, gebe ich versehentlich den Porscheschlüssel statt des Mercedesschlüssels weiter.
Der Werkstattinhaber sieht das sofort (Mal wieder so ein schöner Fall von rapid recognition…) und fragt, ob ich auch einen Porsche habe.

Dann erzählt er, dass er seinen heute verkauft habe.
Er sei kaum noch gefahren und dazu sei das Auto zu schade.
Er brauche ihn auch irgendwie nicht mehr.

Wir sind uns einig, dass man zu oft den Porsche nicht nehmen kann.
Beim Gedanken an den Aldi-Parkplatz rollen wir synchron die Augen gen Himmel.
Auch meinen Porsche fahre ich seltener, als mir lieb ist.
Er soll von Kurzstrecken verschont bleiben und nicht unsicher geparkt irgendwo stehen.

Im Alltag habe ich zwar öfter ausreichend lange Strecken, aber das mit dem sicheren Parken ist ein echtes Porblem.
Der Gedanke, dass ich ihn aus diesen Gründen eines Tages auch verkaufen werde, macht mich traurig.

Heute steht zwar nur eine kürzere Strecke an,
aber ich muss krank Kundentermine wahrnehmen, und brauche ein bißchen Porsche-Liebe.
Heute nehme ich meinen schwarzen Prinzen und verjage damit düstere Gedanken an einen Verkauf.