Waaaaah! Ich möchte sowas nicht aus meinem Kalender holen.
10 kleine Schrauben und ein Schraubenzieher.
Ich bin gefangen in einem Heimwerker-Albtraum, kann mich bitte jemand hier rausholen?
Santa Baby
Der Kalender hat mir heute ein Plastik-Chassis zukommen lassen.
Ich bin unterwältigt.
Dabei war ich ein „awfull good girl“
Aber das sind ziemliche erste Welt Probleme…
Auto-Tourette
Das Thema Porsche-Adventskalender ist heute schnell abgehandelt.
Im Kästchen Nr. 5 war genauso ein Pappteil, wie in Kästchen Nummer vier.
Unglaublich einfallsreich vom Hersteller!
Ich war heute viele Stunden auf deutschen Straßen unterwegs.
Im Radio kam laufend die Nachricht, man denke über die Streichung der Pendlerpauschale nach, und wolle die Benzinpreise tüchtig erhöhen, um die Klimaziele zu erreichen.
Auf einmal haben alle Klimaziele, am liebsten, wenn es nur die anderen etwas kostet.
Als ich fassungslos auf das Fahrzeug vor mir blickte, hatte ich eine großartige Idee, wie man den Schadstoffausstoß drastisch reduzieren könnte.
Erstmal die Hürden hoch, für den Führerschein!
Runter von den Straßen mit den ganzen Verhaltensauffälligen!
Der Halter des Fahrzeugs vor mir hatte neben Mittelfingerbildchen und der netten Nachricht „Eat Shit“ gleich mehrfach „Fuck you“ und „Fuck everybody“ auf sein Auto geklebt.
Hard Candy Christmas
Ich bringe mich in Stimmung für das heutige Kalender-Desaster.
Youtube spielt die wunderbare Dolly Parton, aus dem kleinen Bordell in Texas erklingt das leicht schwermütige „Hard Candy Christmas“, seufz.
Ich atme tief durch… und öffne die vierte Schachtel.
Auf dem ersten Blick scheint sie leer zu sein.
Aber dann entdecke ich das Pappkärtchen.
Es sieht aus wie aus einem Puzzle mit sehr wenigen Ecken.
Herr Lewandowski: „Stecken Sie die Tafel vorsichtig in den linken Schlitz auf der Oberseite der Kunststoffbasis.“
Och, denke ich, nö. Und schiebe die Karte zurück ins Kästchen.
Das Kästchen zurück in den Kalender.
Das verschneite Bergpanorama kann die Person vorsichtig in irgendwelche Schlitze stecken, die auch den Aufkleber und die Gumminippel anbringen will.
Das Leben ist zu kurz, um Dinge zusammen zu bauen!
Ich sinke zurück in die Couchkissen und singe lauthals mit.
„Maybe I´ll get a car, maybe I´ll drive so far that I´ll lose track.“
Gestern telefonierte ich mit meiner Cousine, Sie fragte, was ich an den Feiertagen machen würde.
Die Möpse und ich verbringen das zweite Weihnachten in Folge alleine.
Das hat gleichermaßen Vor- und Nachteile.
Am Ende der Feiertage bin ich vermutlich weniger gestresst als der Großteil der Nation, aber auch etwas vereinsamt.
Am Nachmittag des zweiten Feiertages geht es (bei gutem Wetter im Elfer) wieder unter Menschen, die alljährliche Party in Wuppertal.
„I’ll be fine and dandy
Lord it’s like a hard candy Christmas
I’m barely getting through tomorrow
But still I won’t let
Sorrow bring me way down“
Porsche-Adventskalender, das Sinnbild für mein Liebesleben
Heute Morgen dachte ich kurz an den Kalender, aber habe das Öffnen des 3. Kästchens verschoben.
Ich war einfach noch nicht wach genug, für eine neue Frustration.
Die Kühnheit des Nachmittags ließ mich beherzt zum Kalender greifen.
Und auf einmal hatte mein Leben wieder einen Sinn!
Ich habe in Typenschild für das Plastikteil von Tag 1 bekommen.
Wollte ich immer schon haben.
(Herr Lewandowski musste mir erklären, was das für ein flimsiger kleiner Aufkelber ist).
Porsche beschreitet einen äußerst buddhistischen Weg mit dem Kalender.
Mit ihm lerne ich, aller Gier, allen Wünschen zu entsagen.
Schluss mit der Anhaftung!
Zur Erleuchtung durch 24 tägiges Frustrations-Toleranz-Training.
Irgendwie ist der Kalender auch ein schönes Symbol für mein Liebesleben.
Wenn man es nicht selber erlebt, kann man sich nicht vorstellen, wie kacke es ist.
(Kleines, bitteres, hysterisches Lachen.)
Der arme Erik macht sich schon langsam Sorgen, ob sein Geschenk ein Fehlgriff war.
Auf gar keinen Fall!!!
Es wäre durchaus möglich gewesen, einem Porschefan jeden Tag eine wirkliche Freude zu bereiten.
Porsche wollte das nur nicht.
Dieser Kalender ist echt macan (hier bitte Kotz-Emoji vorstellen).
Schämt Euch, Porsche!
Aber vielleicht gilt ja die Regel: Pech mit dem Kalender, Glück in der Liebe?
Die Hoffnung stirbt mal wieder hart…
Porsche-Nippel, ein Kalenderhöhepunkt jagt den nächsten
Nachdem ich heldinnenhaft die Anstrengungen des Vormittags hinter mich gebracht habe, ist es Zeit, das nächste Kästchen im Porsche-Adventskalender zu öffnen.
Fassungslos starre ich auf den Inhalt.
Es ist ein blauer Klebestreifen mit vier Gumminippeln drauf!
Herr Lewandowski informiert, es handle sich um die Füße des dusseligen Plastikunterteils von gestern.
Porsche!!!
Ist das Eurer Ernst?!
Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so etwas Doofes aus einem Kalender geholt.
So ein Kalender soll das Leben doch netter machen!
Gummifüße!!!
Porsche Adventskalender Unboxing eines Männerspielzeugs
Eigentlich wollte ich mich im heutigen Blogbeitrag über Jeep-Käufer, die nie ins Gelände fahren, auslassen.
Aber es ist der erste Advent und das Thema ist so unbesinnlich.
Außerdem war heute der Tag, an dem ich das Geburtstagsgeschenk von meinem Freund Erik endlich benutzen durfe, ich hatte den Porsche-Adventskalender bekommen.
Auf der Packung stand, es liege ein großformatiges Begleitbuch von Jürgen Lewandowski bei.
Herrn Lewandowski musste ich erst einmal nachschlagen, was aber zu 100% an mir und nicht im Geringsten an Herrn Lewandowski liegt.
Das Buch ist genauso groß, wie der Kalender.
Und mit lebensrettenden Hinweisen für Bastel-Legastheniker ausgestattet:
„Wenn Sie Hilfe mit Ihrem Adventskalender benötigen…“
Wer konnte ahnen, dass dies schon bald der Fall sein würde?
Aber erst einmal auspacken:
Innen sind lauter hübsche Boxen, die Tageszahl steht auf den Rennautos.
(Die Boxen müssen nach dem Öffnen zurück in den Kalender, sonst gibt es eine Lawine der anderen Boxen…)
Die Nunmer 1 war eine vielversprechend große Schachtel.
Direkt aufmachen!
Toooooll! Ein komisches weißes Plastikteil.
Herr Lewandowski informiert:
„In der ersten Box finden Sie die Kunststoffbasis für Ihr zukünftiges Porsche-Diorama“
Diorama?
Mit Dior wird es vermutlich nichts zu tun haben.
Das Internet wusste Rat.
Es handelt sich bei einem Diorama um diese Plastikkästen, in denen Modellautos vor Staub geschützt parken.
Mir schwant Fürchterliches.
Ich bin allergisch gegen Basteln. (Gegen Kegeln auch…)
Ich finde Modellbau ungefähr so reizvoll wie Magen-Darminfekte.
Und statt jeden Tag eine fertige Porsche-Devotionalie aus dem Kästchen zu klauben, muss ich jetzt jeden Tag an meinem Diorama rummachen.
Für viele Männer bestimmt ein Traum, aber ich steh auch nicht auf Gridgirls…
Dieser Kalender ist, wenn man Modellbau nicht mag, eher etwas für Masochistinnen.
Hoffentlich findet sich alle paar Tage ein Mann, der gerne bastelt, der kann dann die Teile für mich ineinander fummeln.
Wenn mein Diorama am 24. fertig ist, kommt es ins Regal in meinem Arbeitszimmer.
Da parken schon die Dioramen (ja, den Plural kann ich jetzt auch!), die am Stück in mein Leben kamen.
Anne im Advents-Konstruktions-Stress.
Dabei hatte mein neues Lebensjahr so vielversprechend begonnen.
Für einen kurzen Moment dachte ich, ich bekomme endlich das Pferd zum Geburtstag, dass ich mir seit 42 Jahren wünsche…
Aber das ist wieder einen ganz andere Gesichte, die dazu führte, dass ich an meinem Geburtstag, nur im Bademantel bekleidet, bei Dunkelheit durch die Felder der kalten Eifel eilte, um ein Pony einzufangen…
Wherever there´s a will there´s a Motorway
Samstagabend.
Ich liege auf dem Bett und höre Housemartins.
Wie damals in den 80ern.
Mein Musikgeschmack ist, wie meine Porscheliebe, verblüffend zeitstabil.
Sollte man einen Samstagabend nicht actionreicher verbringen?
Und in Gesellschaft?
Überbordender Spaß im Kreise guter Freunde?
Oder wenigstens knutschend, beim Musikhören…
Ach, könnte auch viel schlimmer sein.
Familienfeier, oder Fernsehen mit gelangweiltem Ehepartner.
Fangen alle schlimmen Dinge, die man samstagabends machen könnte, mit F an?
Äh…, nein! Zurück zum Thema.
Der Düsseldorfer Oberbürgermeister stürzt gerade die Landeshauptstadt mit der Einführung von Umweltspuren in den Verkehrskollaps.
Damit will er Dieselfahrverbote verhindern.
Die Düsseldorfer Bestatter denken zeitgleich ernsthaft darüber nach, ob man mit Leiche im Fond und zwei Bestattern vorne drin, auch auf die Umweltspur darf, oder zählt nur der lebende dritte Mann…?
Autofahren wird uncooler.
Wenn Verbrennungsmotoren verboten werden, wenn Tempo 130 kommt, steht dann in meiner Garage ein Haufen wertloses Blech in schöner Form?
Kein schöner Gedanke.
Hoffen wir, dass die Martins recht haben,
wherever there is greed there is speed!
Anne´s got the Blues
Der letzte Ostertag ist sommerlich warm, am Abend liegt die Landschaft in goldenem Licht.
Ich bin auf der Rückfahrt aus Düsseldorf, zügig fahre ich die Kurve hinter der Brücke über den Rhein, der Elfer klebt am Asphalt.
Sauber kommen die ersten wehmütigen Töne von Mark Knopflers Gitarre und umhüllen mich von allen Seiten. You and your friend.
Der Sound passt zu den abendlich leeren Straßen, und unverhofft reißt es mich.
Schwermütig muss ich an die Touren denken, die der Dr. und ich am Anfang abends oft gemacht haben.
Tränen steigen in meinen Augen auf, es hätte so gut sein können, und ist so epochal gescheitert…
Als ich meine Ausfahrt erreiche, nehme ich den längeren Weg nach Hause.
Ich will noch etwas über die Landstraßen jagen.
Aber vor mir in den Wagen sitzen müde Familienväter am Steuer, und bremsen die traurige Frau auf das vorgeschriebene Tempolimit ab.
Kurz nachdem ich wieder daheim bin, schickt der Porschebruder ein Bild nebst Tonaufnahme seiner roten Schönheit.
Geschwister im Geiste…
What becomes of the broken hearted?
Samstagabend.
Das Lächeln verschwindet aus dem Gesicht des großen Jungen mit den sanften braunen Augen, als ich ihm die Tür öffne.
Er sieht sofort, dass ich geweint habe.
Eigentlich hatte er kommen sollen, um bei den Hunden zu bleiben, während ich zu dem Mann wollte, in den ich mich verliebt hatte.
Nachdem ich ihm erzählt hatte, was passiert ist, wurde er nachdenklich und sagte vorsichtig: „Ich finde, Du solltest Porsche fahren.“
Erschöpft und traurig sah ich ihn an.
Da sagte das weise Kind mit dem Benzin im Blut: „Setz Dich in den Elfer und fahr, bis es Dir wieder besser geht.“
Ich habe ihn mitgenommen.
So fuhren wir durch die Nacht, der siebzehnjährige Autoenthusiast und die achtundvierzigjährige Frau ohne Glück in der Liebe.
Badeten abwechselnd im Sound von Motor und Bose, genossen die Straßenlage, feierten die Beschleunigung.
Klappe auf, Musik an, Lichter der Stadt, in den Sitz gepresst, schnell durch die Kurven.
Der Schmerz draußen, außerhalb des Kokons aus Zuffenhausener Perfektion.
„Boah Anne, das tut so gut!“
„Ja.“