Samstagabend.
Das Lächeln verschwindet aus dem Gesicht des großen Jungen mit den sanften braunen Augen, als ich ihm die Tür öffne.
Er sieht sofort, dass ich geweint habe.
Eigentlich hatte er kommen sollen, um bei den Hunden zu bleiben, während ich zu dem Mann wollte, in den ich mich verliebt hatte.
Nachdem ich ihm erzählt hatte, was passiert ist, wurde er nachdenklich und sagte vorsichtig: „Ich finde, Du solltest Porsche fahren.“
Erschöpft und traurig sah ich ihn an.
Da sagte das weise Kind mit dem Benzin im Blut: „Setz Dich in den Elfer und fahr, bis es Dir wieder besser geht.“
Ich habe ihn mitgenommen.
So fuhren wir durch die Nacht, der siebzehnjährige Autoenthusiast und die achtundvierzigjährige Frau ohne Glück in der Liebe.
Badeten abwechselnd im Sound von Motor und Bose, genossen die Straßenlage, feierten die Beschleunigung.
Klappe auf, Musik an, Lichter der Stadt, in den Sitz gepresst, schnell durch die Kurven.
Der Schmerz draußen, außerhalb des Kokons aus Zuffenhausener Perfektion.
„Boah Anne, das tut so gut!“
„Ja.“
Liebe Porsche-Blondine
Ich weiss ja nicht ob der Porsche Schuld ist, am Mangel an gescheiten Männern, oder ob der Mangel an brauchbaren Männer die Porschefreude fördert.
Als ich meinen gekauft hatte, meinte mein bester Freund: wenn du jetzt auch noch ein Porsche hast, dann findest du garantiert keinen Mann mehr. Zuerst war ich frustriert… mittlerweile hab ich dem Porsche ewige Treue geschworen😉
Wünsche dir eine tollen Sommer mit trockenen Kurven… mit oder ohne Mann auf dem Beifahrersitz!
Ups, da weiß Dein bester Freund mehr als ich, mir war nicht klar, dass sich Porschebesitz und Dating-Unglück bedingen 😀
Den Treue-Schwur habe ich auch schon geleistet.
Auch Dir viele tolle Stunden hinterm Steuer, das geht zum Glück doch sehr gut auch ohne Mann 🙂
Anne