Anne Strecke

Ich war früher so viel an der Nordschleife, dass ich den nicht ganz hochdeutschen Beinahmen „Anne Strecke“ trug.
Im letzten Sommer war ich knappe 7 Minuten dort und diese endeten mit einem panischen Spurt zurück zum Auto.

Nein, ich habe keine schlimme Motorsport-Phobie entwickelt.
Gerne wär ich öfter dort gewesen.
Es hätte wochenlang Gelegenheit gegeben, da ich ungewöhnlich lange in der Eifel war.
Allerdings nicht alleine, sondern mit dem Rudel Hunde.

An meinem Haus hatte ich den Zettel: „Hundesitter gesucht“ aufgehängt, und auch auf der Homepage des Ortes inseriert.
Der Eifler findet diesen Job allerdings unattraktiv.
Für denselben Stundenlohn gehen die Frauen des Ortes lieber auf dem Campingplatz Toiletten putzen.

Wütend verfluchte ich zum zehntausendsten Mal den Mopsvater, der sich weigerte, nach unserer Trennung seinen Teil der Betreuung zu übernehmen.
Er fand es irgendwie attraktiver zu vergessen, dass er Tiere hat, und konnte seine Freizeit ohne jede Verpflichtung genießen.

Am Wochenende des Oldtimer Grand Prix war ich Freitagsmorgens also mit einem Auto voller Möpse zur Nordschleife aufgebrochen.
Wenigstens kurz wollte ich durch den Zaun schauen.
Ein guter Parkpaltz im Schatten, weit genug vom Lärm entfernt, war rasch gefunden, die Klimaanlage hatte den Innenraum auf angenehme Temperatur gebracht, ich eilte an die Strecke,

Verzückt blickte ich durch den Zaun, ein fremder Mann kam den Weg herauf.
„Gehört Ihnen das Auto mit den Hunden?“
„Ja, warum?“
„Da stehen Leute drum herum, die wollen die Polizei rufen und die Alarmanlage blinkt.“

Na super!
Ich wusste genau, was da wieder los war.
Immer wenn ich nach hektischem Supermarkt-Sprint zum Auto zurück kam, begrüßte mich das Blinken der Alarmanlage.

Die Polizei kam nicht, die Leute waren weitergezogen und noch atemlos fuhr ich ausgesprochen frustriert zurück auf meinen Berg.
Meine Freundin, selbst Mopsbesitzerin und auch Mercedes-Fahrerin hatte mir erklärt was passiert, und leider auch berichtet, dass sich das nicht abstellen ließe.

Wenn die Hunde, während sie auf Frauchen warten, im Auto hin und her springen, löst die Alarmanlage aus.
Bei mir war der Übeltäter mein älterer Rüde.
Alle anderen Möpse fahren in Transportboxen mit, er thront auf dem Beifahrersitz.

Und wenn Mutter das Fahrzeug verlässt, klettert er herum und die Karre blinkt…

Not sorry at all, mum!

Oldtimer-Anne beim OGP

Ich habe wieder mein w-lan.
Ohne ist das Leben schwer.
Leider lautet die Regel: wo w-lan, da Arbeit.
Ich bin nur für drei Tage zuhause, dann geht es auf Dienstreise, der Urlaub ist vorbei.

Hier kommen meine Urlaubsfotos:
IMGP2296
Beim OGP konnte man diesen netten Lambo kaufen.
IMGP2312
Rotbäckchen, iiiiih! Kriegten unsere Nachbarskinder immer für die Gesundheit.
IMGP2319
Lila? Das ist doch keine Originalfarbe, oder?

IMGP2322
Mir war nicht ganz klar, ob das Zelt den Porsche sichert oder umgekehrt.
IMGP2323
Da hat jemand aus Legosteinen einen Porsche gebaut.
Wer macht sowas? Das muss doch ewig dauern und unendlich langweilig sein.
Ist aber gut geworden. Und wurde extra von einem Wachmann gehütet.
IMGP2346
Es muss diesen Männergruppen jemand erklären, dass es immer bescheuert wirkt, wenn alle dieselben Shirts und Kappen tragen. Die Krönung ist der Vati mit zwei Hüten auf dem Kopf…
IMGP2347
Zum Glück gehen zum Oldtimer Grand Prix auch Herren mit Stil und Humor.

IMGP2356
Das war mein letztes Foto im Fahrerlager, dann hat meine sterbende Magenschleimhaut mich zurück aufs Krankenlager getrieben.
Der Dr. sagt, mein Cortisol killt die Prostaglandine und dann gibt es Magenbeschwerden.
Tja, mein Lack ist ab, passt ganz gut zum Thema Oldtimer.

Ist irgendetwas besser mit den neuen Betreibern des Rings?
Außer der Abschaffung der Ring Card ist mir nichts postiv aufgefallen.
Die Parkgebühr von acht (!!) Euro saniert hoffentlich die Kassen.

Als wir abends im Garten saßen, haben der Dr. und ich überlegt, was man am Ring besser machen könnte.
Noch sind nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, wir stehen für lukrative Beratung gerne zur Verfügung.

Bei der nächsten Veranstaltung am Ring war ich schon etwas fitter.
Die Fotos kommen im nächsten Post.
Inklusive Dirndl-Luder im Fahrerlager.

 

 

Der Pastor, Rio Reiser und der Flügeltürer

Junimond.
Niemals Echt, immer Rio.
Das Lied erinnert mich an einen Theologen, mit dem ich mal ein Krösken hatte.
Konnte auch schön singen, war charakterlich aber schwach auf der Brust.

Ich schweife ab.
Das macht der Spaß-Entzug.
Während der Rest der Nation sich fertig macht, um gleich ins Auto zu steigen und auszugehen, hocke ich zuhause und höre Musik.

Die wilden Zeiten bei mir sind so vorbei wie bei Rio die Liebe.
Wenn der Dr. mich hier morgen ablöst, würde ich am liebsten in den Elfer steigen und sehr lange nicht mehr wiederkommen.

Dabei gibt es doch so viel Schönes auf der Welt.
Männer und Autos zum Beispiel.
Schlimm wird leider oft die Kombination.
Mann vor Auto, um genau zu sein.

Während Frau nur das eine will.
Die Karre ohne den Kerl abzulichten.
Popo
Oder noch lieber zu fahren, was bei diesem Modell vermutlich nie geschehen wird, seufz.
Also begnügt sie sich mit dem Ablichten.
Allerdings steht immer irgendein Doofmann im Bild.

Fast immer tragen sie schlimme Hemden.
Oder schlimme Hosen.
Nie merken Sie etwas.
Sie schieben ihre Prachtkörper mit einer schmerzfreien Selbstverständlichkeit ins Bild, die mir viel Kraft abverlangt.

Am liebsten möchte ich sie ganz schlimm schubsen und ankeifen, ob Mama ihnen denn so gar keine Umsicht beigebracht hat.
Und warum sie beim Klamottenkauf nicht wenigstens mal ganz kurz den Spiegel bemühen.

Aber ich schubse natürlich nicht.
Genausowenig wie ich Flügeltürer fahre.
Vielleicht wäre das Leben lustiger, wenn ich beides täte.
Ist ja bald wieder Oldtimer Grand Prix.

Heute wird kein Mann mehr geschubst.
aber ich  schicke ich dem Junimond-Pastor flott den Link zu Nur-nicht-aus-Liebe-weinen rüber.
Der freut sich sicher!