Nein, zum Glück nicht mit dem Porsche.
Wäre der Sch**ß mit dem Porsche passiert, ich wüsste nicht, was ich getan hätte.
Am Nikolausabend war ich auf der Rückfahrt vom Kunden in Köln.
Das Geschäft läuft hervorragend und ich war guter Dinge.
Ein Schoko-Nikolaus, den an dem Tag alle bekommen hatten, steckte in meiner Tasche, und ich freute mich auf den Feierabend.
Auf einmal krachte etwas unglaublich laut hinten in die C-Klasse.
Zittrig stieg ich aus, und sah eine weinende junge Frau in einem Kleinwagen sitzen, den ein LKW in mich hineingeschoben hatte.
Zum Glück war die junge Frau nicht verletzt worden, die Scheibe ihres Autos war in Trümmern.
Der LKW-Fahrer hatte ihr Auto offenbar völlig übersehen und war in sie hineingekracht.
Geschockt standen wir anderthalb Stunden bei 4 Grad in einem Gebüsch neben der Kreuzung, während wir erst auf die Ankunft der Polizei warteten, und dann auf die Aufnahme des Unfalls.
Ich habe der jungen Frau von meinem Nikolaus zu essen gegeben, damit der Zucker sie etwas beruhigt.
Selbst als ich schon lange wieder zuhause war, war mir noch viele Stunden eiskalt, vor Stress und Unterkühlung.
Ein Besuch bei Mercedes ergab an meinem Fahrzeug einen Schaden von ca. 1600 Euro.
Nun hieß es warten, bis die Versicherung der Firma des LKW-Fahrers die Kostenübernahme zusichert.
Heute, sechs Tage nach dem Unfall sagte mir die Versicherung, die Firma Schlatt aus Bocholt, für die der Fahrer unterwegs gewesen ist, habe sich noch nicht gemeldet.
Die junge Frau und ich waren also nicht nur Unfall-Opfer sondern auch noch in einer unnötig langen Warteschleife.
Also enschloss ich mich zu einem Anruf in seiner Firma.
Dort erklärte man mir, man habe die Sache drei Tage nach dem Unfall an einen Versicherungsmakler übergeben, am Freitagnachmittag.
Ich wies darauf hin, dass wir unsere Schäden um so später reguliert bekämen, je später die Versicherung alle Angaben bekommt.
Die Stimme der Frau wurde lauter (mein Hörvermögen ist durch den Unfall nicht beeinträchtig), und noch unfreundlicher.
Wenn ich weiter darüber sprechen wolle, könne ich mich gerne an Ihren Versicherungsmakler wenden.
Liebe Frau Schlatt,
ich möchte mich gar nicht an Ihren Versicherungsmakler wenden.
Ich möchte auch keine Rennerei und keinen Stress durch einen Unfall, den Ihr Mitarbeiter verursacht, weil er Kleinwagen übersieht.
Man kann nur froh sein, dass die Verkehrssituation es nicht zuließ, dass wir schneller gefahren sind, die junge Frau hätte schwer verletzt oder tot sein können.
Hochmütige Unfreundlichkeit ist nun wirklich das Letzte, was man in so einer Situation braucht.
Na ja, wie sagt man so schön, jeder blamiert sich so gut er kann.
Fahrt vorischtig Leute, auf den Straßen ist in dieser Jahreszeit die Hölle los…