Sonntag der 25. Januar.
Die Eifel liegt unter einer frischen Schneedecke.
Es ist sehr früh am Morgen, und ich will Schneebilder vom Nürburgring.
Im Idealfall mit Sonnenaufgangsstimmung.
Also zieht die Abenteuer-Blondine um sieben Uhr los, um in der Dunkelheit das Auto vom Schnee zu befreien.
Der Dr. und der Hund beschließen, unter keinen Umständen mitzukommen.
Im Gegensatz zu den Räumdiensten im Rheinland, haben es die Eifler geschafft, schon zu dieser frühen Stunde die Staßen absolut schneefrei zu kriegen.
Als ich die Hocheifel erreiche wird es langsam hell.
Weil ich mit meinen Schneestiefeln nicht gut fahren kann, trage ich meine Wanderstiefel,
ein Fehler, wie sich noch herausstellen soll…
Zwar liegen die Temperaturen nur leicht unter Null, aber der fiese Wind beißt mir in die unbehandschuhten Hände.
Ich bin alleine auf weiter Flur.
Gerne möchte ich auf die Strecke sehen, aber die Einfahrt zum Fahrerlager ist mit einem Tor verschlossen.
Ich fahre weiter.
Die echte Nürburg bekomme ich heute nicht zu Gesicht.
Sie liegt im Nebel verborgen.
Wie so oft…
Am alten Faherlager habe ich Glück.
Das Tor ist geöffnet und sogar die Sonne gesellt sich für einige wenige Minuten zu mir.
Als hätte die Eifelsonne ihr Farbenspiel auf die Fassade des Dorints abgestimmt.
Tanken geht hier immer.
Einer Verkettung glücklicher Umstände in Kombination mit krimineller Energie verdanke ich den Umstand, dass ich doch noch zu meinen Streckenfotos komme.
Die Boxengasse ganz in Weiß…
An der Einfahrt steht der Grund.
Der Motorsport ist ein nervenaufreibendes Geschäft…
Ute und der Porschebruder kriegen dieses Bild vom winterschläfrigen Fahrerlager per whatsapp.
Ute als alte Ringfüchsin erkennt es sofort und antwortet mit der Frage, was ich so früh am Ring treibe.
Der Porschebruder stellt dieselbe Frage, eingeleitet mit „wtf“.
Ja, es ist Sonntag, kalt und früh.
Im Fanbistro kocht keiner Kaffee für mich.
Und meine Füße sind ziemlich kalt…
Aber es war ein wunderbarer Fotoausflug.
Ich mag es, mit Orten alleine zu sein, besonders, wenn es Orte sind, die sonst überbevölkert sind.
Die Atmosphäre ist völlig verändert im Gegensatz zum bunten Sommertreiben.
Bester Laune mache ich mich auf den Rückweg.
Vorbei am alten Fahrerlager unter Zuckerguß.
Auch die Caracciola-Gedächtnistafel sieht im Schnee schön aus, aber jetzt will ich ins Warme.
Im Auto genießen meine kalten Glieder die Sitzheizung.
Vorbei am verschneiten Flugplatz, in dessen Schnee jemand fröhliche Schlangenlinien gefahren hat, geht es zwei Stunden nach Abfahrt wieder Richtung Mann und Mops.
Als die Abenteuerin eine halbe Stunde später auf ihrem Heimatberg ankommt, liegen die beiden tatsächlich noch immer im warmen Bett!