Vor einem Jahr war es, ich war damals nur einmal an der Einfahrt zur Nordschleife gewesen, aber noch nie am Ring.
Ich wusste, dass an dem Wochenende eine Oldtimerveranstaltung läuft. Gerne wollte ich hin, aber eigentlich nicht alleine.
Meine Vermieterin in der Eifel ermunterte mich, doch vorbei zu fahren.
„Mädchen, dafür brauchst Du keinen Mann.“
Es war der Freitagabend des Rennwochenendes und der Frühsommerregen hatte gerade nachgelassen. Die Luft war feucht und sauber.
Also stieg ich ins Auto und fuhr zum Ring. Am Dorint habe ich geparkt, und weil es schon spät war, konnte ich ohne Eintrittskarte einfach durchs alte Fahrerlager spazieren.
Schon hier, wunderschöne Oldtimer. Weiter ging es ins neue Fahrerlager. Hier spielte eine Band und überall entdeckte ich tolle Autos.
Völlig fasziniert lief ich über das Areal. Ich hatte nur die Handykamera dabei und machte eifrig Fotos.
Die Atmosphäre hat mich sofort gefangen genommen. Von Ferne hörte man noch die Musik der Band, die Stimmung war gelöst und entspannt und wunderbare Fahrzeuge in Hülle und Fülle. Ich war hooked.
Am nächsten Tag merkte ich, dass meine kleine Digitalkamera zu langsam auslöst, für bewegte Objekte.
Ich schoß meine ersten Fotos von halbierten Autos, die aus dem Bild fuhren und ahnte noch nicht, dass mich dieses Thema noch lange beschäftigen würde.
Hingerissen sah ich dem ersten Rennen meines Lebens zu.
Wanderte durchs Fahrerlager, vorbei an den Boxen, zu den Markentreffen.
In einer Ecke ein Porsche neben dem anderen. Ich konnte es gar nicht fassen. Entenbürzel, Fuchsfelgen, 356er, Rallyporsches, alle Farben, alle Modelle.
Himmel und Hölle zugleich, denn keiner von ihnen gehörte mir.
Seitdem hat sich viel verändert.
Unzähliche Tage am Ring liegen hinter mir. Ich besitze eine andere Kamera und Porsches zu sehen, tut nicht mehr weh.
Klar hätte ich gerne mehrere Modelle in meiner Sammlung, aber mein Herz ist jetzt satt mit Besitzerstolz und kann sich einfach nur an dem Familientreffen erfreuen.