Der Dr. und ich sind unterwegs.
Unser beider Diagnose zum Thema „Deinen oder meinen?“ lautete angesichts der Temperaturen „Boxsterwetter!“.
Also: Dach auf und los.
Wie so häufig verläuft die Fahrt relativ schweigsam.
Dieses Mal jedoch nicht aus erschöpfungsbedingter Wortkargheit, sondern weil jede gepflegte Unterhaltung in diesem Boxster undenkbar ist.
Wir fahren Autobahn und Verständigung funktioniert nur schreiend.
Es saust und braust und wenn schnelle Autos an uns vorbei fahren, bekommt man Druck auf den Ohren.
Ich bin wirklich nicht empfindlich, aber nach einer Stunde auf der Bahn fühle ich mich als hätte ein Orkan mir an den Trommelfellen gerissen.
Der Dr. steigt unerschüttert aus, ich möchte mich vor Erschöpfung nach dem Höllenritt am liebsten auf den Parkplatz fallen lassen.
Ich flehe ihn an, langsamer zu fahren und in Gottes Namen das Windschott seiner rollenden Boxsterruine reparieren zu lassen.
Auf dem Rückweg sagt der Dr. ich solle mal gucken, was uns gleich überholt.
Angetan schauen wir beide auf einen Trierer 550er.
Galant grüßt der Fahrer zu uns zwei Wendehälsen herüber.
Zugleich fährt auch noch ein Cayenne mit uns im Tunnel. Später folgen ein hübscher alter und ein prachtvoller neuer Porsche.
Das war tatsächlich eine Tour, im doppelten Sinne in Saus und Braus.
Heute Abend wäre ich so gerne meinen 11er gefahren.
Leise , ähm, oder nennen wir es kultiviert, wahlweise Bose oder Motor, ganz ohne Sausen.
Leider hat der Gastgeber der Party auf die ich gehe, meine Frage nach Parkmöglichkeiten mit der aussagekräftigen und von erlernter Fremd-Porsche-Paranoia zeugenden Antwort:
„Nimm nicht den Porsche“ beantwortet.
Aber morgen, morgen ist er fällig!