Gift und Galle

Ich hatte mein Mobiltelefon bei der Arbeit liegen lassen.
Außerdem war das Wetter schön, also sind der Dr. und ich nach Feierabend noch einmal los.
Nachdem wir essen waren, ging es noch zu einem Spaziergang am Rhein.

Es hätte alles schwer romantisch werden können.
Der Fluss schimmerte im lezten Licht des Tages, die Luft war sauber und mild, wir gingen Hand in Hand…
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Wenn, ja wenn wir nicht an dieser bestimmten Stelle spaziert wären.
Normalerweise fahren wir hier immer mit dem Auto über die Brücke.
Dort, wo uns die fiese Blitzsäule aus dem Weihnachtsvideo neuerdings zu Tempo 80 nötigt.

Die Anwohner der Häuser,  an denen wir an diesem Abend vorbei flanierten,  hatten über Jahre für diese Lärmschutzmaßnahme gekämpft.
Der Dr war für Romantik nicht  mehr zu haben, da halfen weder Rhein noch Blondine an der Hand.

„Ä*sche“, „W*chsbären“, „zum K*tzen!“, er spuckte Gift und Galle wegen der Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Auch mein mehrfaches beschwichtigendes „Schatz!“ konnten ihn nicht stoppen.
Inzwischen sitzt er friedlich wieder daheim im DTM-Tshirt auf der Couch und ist  entspannt.

Von Bürgerinitiativen mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung sollte man meinen Lieblings-Porschefahrer aber besser fern halten.
Dann klappt es auch  mit der Romantik…

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